Wenige Stunden nach seiner Freilassung tritt CDU-Spitzenpolitiker Peter Lorenz in Berlin vor die applaudierende Weltpresse.
Der Berliner Pfarrer Heinrich Albertz am 3. März 1975 kurz vor Abflug in der offenen Tür eines Flugzeugs. Neben ihm Gabriele Kröcher-Tiedemann, eine der fünf für den CDU-Politiker Peter Lorenz freigepressten Terroristen. Lorenz wurde später von seinen Entführern freigelassen und Albertz kehrte wohlbehalten zurück.
Pressekonferenz von Peter Lorenz im Schöneberger Rathaus, Raum 195. Der von Mitgliedern der RAF einführte Vizepräsident im Berliner Abgeordnetenhaus ist erst seit 13 Stunden in Freiheit, 150 Journalisten warten auf ihn. Als Lorenz eintritt, empfängt ihn die Presse mit Applaus. Ein Kameragewitter bricht los. Lorenz bittet die knappe Zeit zu entschuldigen. Er habe nur drei Stunden geschlafen und in den Tagen zuvor "wie Sie sich denken, nicht regelmäßig."
Der Spitzenkandidat der CDU im Landtag war drei Tage vor der Wahl entführt worden. Diese Aktualität und seine Prominenz waren laut Lorenz für die Entführer entscheidend, ihn auszuwählen. Er warnt davor, dass sich das jederzeit mit anderen Personen an anderen Orten wiederholen könne. Nach sieben Minuten beginnen die Fragen der Journalisten.
Übernahme vermutlich von ARD Tagesschau
Reporter: Hans-Dieter Jenne
Archiv des Deutschlandradio
3.3.1975 Entführung von Peter Lorenz
3.3.1975 | Peter Lorenz, Spitzenkandidat der CDU für das Amt des Regierenden Bürgermeisters in Berlin, war von Mitgliedern der RAF entführt worden. Die "Bewegung 2. Juni" forderte die Freilassung von RAF-Häftlingen. Alle vier Partien kamen binnen weniger Tage zum Konsens, darauf einzugehen. Der Name der "Bewegung 2. Juni" bezieht sich auf das Datum des Todes von von Benno Ohnesorg. Er war am 2. Juni 1967 bei einer Demonstration in West-Berlin von einem Polizisten erschossen worden. | RAF