Im September 1991 kommt es in Hoyerswerda zu mehreren rassistisch motivierten Gewalttaten gegen Migranten. Unter anderem greifen Neonazis ein Flüchtlingswohnheim an. Die Polizei ist nicht in der Lage, die Situation zu beruhigen.
Drei Monate nach den rechtsextremen Übergriffen von Hoyerswerda reagiert die Bundesregierung. Frauen- und Jugendministerin Angela Merkel will zusätzliche Gelder für Jugendarbeit in Ostdeutschland zur Verfügung stellen. Damit möchte sie der in diesem Jahr überdurchschnittlich hohen Zahl an fremden- und ausländerfeindlichen Straftaten begegnen.
22.9.1991 Rechtsextreme Gewalt in Hoyerswerda
22.9.1991 | In der sächsischen Kreisstadt Hoyerswerda werden am 17. September 1991 auf dem Markt vietnamesische Händler angegriffen. Das ist der Anfang von fünf Tagen mit rechtsextremen Ausschreitungen in der Stadt. Neonazis werfen Brandsätze auf ein Asylbewerberheim, hunderte Anwohnerinnen und Anwohner, darunter auch Familien mit ihren Kindern, applaudieren, die Polizei kapituliert.
Der Bundestag debattiert hitzig über die Ereignisse in Sachsen. Ein Bericht aus Hoyerswerda von den Tagen der Ausschreitungen am 22. September 1991.
31.8.2015 Angela Merkels "Wir schaffen das!" im Kontext
31.8.2015 | "Wir schaffen das!" – Auf diesen Satz wird Angela Merkels Pressekonferenz am 31. August 2015 oft reduziert. Wir schaffen das – eigentlich war es Wolfgang Schäuble, der den Satz am Tag zuvor in der "Bild am Sonntag" fallen ließ. Aber Merkel hat ihn nun mal gesagt, innerhalb einer 15-minütigen Stellungnahme zur damals sich zuspitzenden Flüchtlingssituation an der ungarischen Grenze. Hier die gesamte Rede.
Archivradio-Gespräch Fluchtpunkt Deutschland – Vom Kriegsende bis zum Asylkompromiss
Diskussionen über "Integration" und "gerechte Verteilung" von Flüchtlingen gab es schon im Nachkriegsdeutschland, als Millionen Vertriebene in die Bundesrepublik kamen. Gábor Paál im Gespräch mit dem Historiker Ulrich Herbert