Hintergrund: Iraks Überfall auf Kuwait
Im August 1990 überfällt Irak sein Nachbarland Kuwait. Der UN-Sicherheitsrat verurteilt den Angriff und verlangt den Rückzug Iraks. Iraks Diktator Saddam Hussein, denkt nicht daran. Deshalb formiert sich unter der Führung der USA eine Koalition gegen den Irak.
Der Zweite Golfkrieg
Am 17. Januar 1991 greift die Koalition den Irak mit massiven Luftangriffen an. Auch dieser Angriff ist von einer UN-Resolution gedeckt. Damit beginnt der erste Irakkrieg, auch Zweiter Golfkrieg genannt. Der Irak hatte schon vorher angedroht, in einem solchen Fall als erstes Israel anzugreifen – obwohl Israel gar nicht Teil der Koalition ist. Schon am 18. Januar macht er seine Drohung war und greift Israel mit Scud-Raketen an.
Israel verteilt Gasmasken und installiert Patriot
Israel hält sich mit einer Reaktion zurück. Es verteilt Gasmasken in der Bevölkerung – aus Angst, der Irak könnte auch mit Giftgas angreifen. Und bekommt sehr rasch von den USA das Raketenabwehrsystem Patriot geliefert und installiert. Es ist der 20. Januar 1991, zwei Tage nach dem ersten Angriff aus dem Irak.
Einen weiteren Tag später schildert Korrespondent Herbert Mair den Ausnahmezustand in Israels Alltag. Irak setzt seine Angriffe fort. Am 23. Januar berät die israelische Regierung erneut über eine Reaktion. Und entscheidet sich auch diesmal, "mit dem Verstand, und nicht mit dem Herzen zu reagieren", so schildert es Korrespondent Martin Wagner.
Keine Vergeltung – Israel verzichtet auf Gegenschlag
Daran ändert sich auch nichts nach dem fünften Bombardement am 25. Januar 1991. Der Bericht von jenem Tag macht auch deutlich: Die israelische Bevölkerung steht hinter der Politik der Zurückhaltung. Der Armee gelingt es, diese Zurückhaltung als Ausdruck der Stärke zu vermitteln.
Israels Gegenschlag bleibt aus. Durch diesen Verzicht auf Vergeltung gelingt es auch, die Koalition gegen den Irak zusammenzuhalten. Denn ihr gehören damals viele arabische Staaten an.
20.3.2003 Beginn des Irak-Kriegs
20.3.2003 | Am 20. März 2003 greifen die USA unter Präsident George W. Bush den Irak an. Großbritannien wird sich kurz darauf anschließen. Die offiziellen Begründungen lauten: Der Irak unterstütze den internationalen Terrorismus und das Terrornetzwerk al-Qaida. Und der Irak habe Massenvernichtungswaffen. Beides hielten die meisten unabhängigen Fachleute damals schon für falsch, was sich später auch bestätigen sollte. Die Bundesregierung lehnte den Krieg zusammen mit Frankreich und Russland ab. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte damit im vorangegangenen Bundestagswahlkampf auch Punkte in der Bevölkerung gemacht. Das Verhältnis zum US-Präsidenten hatte darunter ziemlich gelitten, doch die USA hat es nicht vom Krieg abgehalten. In vielen Radiosendern laufen an jenem Tag Sondersendungen mit Berichten aus aller Welt. Wir hören Berichte über die Reden von US-Präsident Bush, von Iraks Diktator Saddam Hussein und US-Verteidungsminister Donald Rumsfeld. Und wir hören die kritische Stellungnahme von Bundeskanzler Gerhard Schröder und noch kritischere Reaktionen aus der deutschen Bevölkerung. Doch los geht es mit einem ersten Live-Gespräch um 4:30 Uhr mit ARD-Reporter Stephan Kloss, der die Situation in der Hauptstadt Bagdad schildert.
14.12.2003 Saddam Hussein ist gefasst
14.12.2003 | Nach der Eroberung Bagdads und dem Sturz Saddam Husseins durch US-amerikanische und britische Truppen versteckte sich der irakische Diktator im Untergrund. Erst neun Monate später, am 13. Dezember 2003, wird er in der Nähe seiner Heimatstadt Tikrit gefunden. Nach Darstellung der Ermittler hatte er sich in einem gemauerten Erdloch verschanzt, hatte 750.000 US-Dollar in bar und ergab sich den US-Soldaten kampflos.
Der erste der folgenden beiden Beiträge schildert die Situation im Irak, der zweite die Reaktion von US-Präsident George W. Bush.
Ein halbes Jahr später wird Saddam Hussein der irakischen Justiz übergeben. Ein weiteres Jahr später beginnt der Prozess gegen ihn. Nach einem Jahr wird Saddam Hussein zum Tod durch den Strang verurteilt und am 5. November 2006 hingerichtet.