Der Essay bietet Produktionen auf höchstem Niveau und mit literarischem Anspruch. Unsere Autor*innen sind Philosoph*innen, Dichter*innen, Soziolog*innen, Künstler*innen. Im SWR Kultur Essay denken sie laut. Manchmal denken sie auch leise. Aber immer hörbar und meinungsstark. Der Essay: Ein akustisches Theorie-Theater.
-
Weltallnachbarn
Die Weltraumforschung entwickelt sich sprunghaft. Solange sich unser Zusammenleben auf dem Planeten einigermaßen friedlich gestaltet, werden die Teleskope auf andere Sterne gerichtet und tolle Fotos gemacht. Kaum beginnt die Erde unter den Füßen zu brennen, kommt es zu einem Stau im All, die Weltmächte setzen ihren Kampf im Kosmos fort.
Was genau sie erobern wollen und zu welchem Zweck, wird nicht eindeutig gesagt. Andere Länder tun es ihnen nach. Aber, über mongolischen, den sambischen und sogar den afghanischen Kosmonauten, wird wenig berichtet. Deshalb stehen sie in diesem Essay im Mittelpunkt.
Von Wladimir Kaminer
SWR 2024 -
Ich bin der König der Welt - Leonardo DiCaprio
50 Jahre befindet er sich auf der Welt. Wir haben ihm zugesehen. Bis hierher.
Er war Börsenmakler, Plantagenbesitzer, Trapper, Romeo Montague, der große Gatsby, König Ludwig XIV., Klimaschützer, Insel-Besitzer, Oscar-Gewinner, ein Mann in einer blauen Badehose auf einer Yacht in St. Tropez, ein Mann auf einem Schiff, der ruft: "Ich bin der König der Welt".
Lena Reißner versucht herauszufinden, was sie von Leonardo DiCaprio hält: ist er ein guter Schauspieler, ein toller Hecht, ein lieber Mensch, ein guter Mann, ein Frauenschwarm – und was ist das alles überhaupt?
Von Lena Reißner
SWR 2024 -
"All you need is love"
Liebe! Eigentlich geht nichts ohne sie – und doch, so schrieb der französische Philosoph Alain Badiou vor einigen Jahren, sei die Liebe bedroht, man müsse sie neu erfinden.
Gordon Kampe geht der Frage nach, ob die Liebe auch in der gegenwärtigen Musik bedroht ist – oder sich vielleicht gerade jetzt anschickt, in vielfältigsten Erscheinungsformen wieder zu einem der Themen schlechthin zu werden, denen sich Musik widmen kann.
Von Gordon Kampe -
Juliane Liebert: Mein Mund blüht wie ein Schnitt - Weibliches Begehren in der Lyrik und anderswo
Nicht die Liebe interessiert Juliane Liebert in diesem Essay. Sondern, das weibliche Begehren. Es geht um die Sucht, sich jemanden, der nur Zentimeter entfernt ist, einzuverleiben. (FSK18)
Von Juliane Liebert (Produktion: SWR 2022) -
Zum selbstverständlichen Luxus der öffentlichen Bibliothek
Welche Rolle spielen Öffentliche Bibliotheken in der digitalen Ära eigentlich? Brauchen wir sie heute noch, und wenn ja: wofür?
Jonas Fansa, bibliothekarischer Leiter der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin, nimmt uns mit auf einen Streifzug durch die Welt der Öffentlichen Bibliotheken.
Er erzählt uns dabei von den jüngsten Entwicklungen der Branche, beleuchtet den sozialen Beitrag von Bibliotheken und wirft ein paar Schlaglichter auf die aktuellen Herausforderungen dieser Kulturinstitution.
Von Jonas Fansa
SWR 2024 -
critical.costume: It's my Job and I'll cry if I want to – Über Kostümbild
"Bist du nicht die Puppe vom Kostüm?" Ob auf der Bühne, auf der Leinwand oder in der Werbung jedes Mal, wenn wir Personen sehen, die etwas darstellen, stecken sie dahinter: Die Kostümschaffenden. Kostüme sind das materielle Produkt künstlerischer Arbeit. Doch der Berufsalltag, in dem die Kostüme entstehen, bringt die Kostümschaffenden oft an ihre Grenzen. Um die schwierigen Arbeitsbedingungen zu benennen, hat die Initiative "Critical Costume" gegründet und Kostümschaffende nach ihren Erfahrungen gefragt. Die Antworten bilden die Grundlage für diesen Essay.
Von critical.costume | SWR 2023 -
Potentielle Potenziale – Fragen zur Zukunft der Musik
Zukunftsfragen sind spekulativ, waren aber immer wieder Bestandteil musikalischer Diskurse. Wohin könnte die Reise der Kunst Musik also aus heutiger Sicht gehen unter den Vorzeichen von Künstlicher Intelligenz, von institutionellen und kompositionspraktischen Fragen? – Ein sicher nicht ganz widerspruchsloser Musik-Essay zu Zeiten einer wirren, postliberalen Gegenwart, die den Blick zuweilen verloren hat für Fragen nach Vergangenheit und: Zukunft. Von Thorsten Möller
-
"Komm an meinen leeren Schreibtisch voll von meinen Träumen" - Werke, die nicht
In der Bibliothek der ungeschriebenen Bücher liegen die Träume der Schreibenden im Rohzustand. Nie wieder ist ein Text so perfekt wie im Moment seines imaginierten Daseins.
Von Christian Scherf (SWR 2017) -
Du bist mir unter die Haut gegangen
In der Spice-Girls-Ära erlebt die Autorin erste Intimität und erstes Unbehagen. Sie fragt ihre Freunde: Wie haben wir gelernt, wo unsere Grenzen sind, wie wurden sie verteidigt?
-
Geht da wer fremd? – Die (vermeintlichen) Grenzen zwischen Improvisation und Komposition
Improvisieren? Das machen doch die Jazzer! Komponieren, Spielen nach Noten? Immer diese Klassiker, die ohne ihre Partitur verloren sind!
Aber lassen sich Improvisation und Komposition wirklich so eindeutig Genres zuordnen? Dieser Essay bringt Licht ins Dunkel und zeigt die vielfältigen und manchmal versteckten Einflüsse und Wechselwirkungen der beiden unterschiedlichen Disziplinen des Musikschaffens auf. -
Die Macht der Schweinsblase - Fußball und die Kunst der Überschreitung
Es ist viel darüber nachgedacht worden, was die Faszination des Fußballs ausmacht. Im Jahr 2018 versucht Fred Bellmer eine weitere fröhliche Erklärung der Fußballfaszination.
-
Mit Krone - Die mächtigsten Frauen der Welt
Queen Elizabeth ist tot. Und wie lebendig ist die Monarchie? Die künftigen Königinnen in Europa üben schon. Können sie sich und ihre Rolle neu bestimmen? Vielleicht als Pop-Queens?
-
Glitzernde Wildnis - Wie ich dem Ruf der Meerjungfrauen folgte
Die Meerjungfrau ist nicht Kitsch. Sie ist eine Störung, ein Modus des Nichtwissens, eine Fantasie des Lebens jenseits des Menschen.
-
Die Quadratur des Kreises oder: Im Projektraum hausen
Berlin, Mehringplatz. Mitten im Zentrum eine Wohnbetonburg wie sie andernorts nur am Stadtrand steht. Markus Liske und Manja Präkels leben dort und erkunden ihr Problemviertel.
-
Stop-Rewind-Play – Per Knopfdruck zur Geschichte der frühen Tonbandmusik
Wer einmal ein Tonbandgerät bedient hat, erinnert sich an das Einrasten, Durchlaufen und Neustarten des Bandes, an die Geräusche und Dauer dieser Vorgänge und an die haptische Qualität der Plastiktasten mit ihren Widerständen. Doch wie haben diese und andere Mechanismen die frühe Tonbandmusik geprägt? Welches künstlerische Potenzial hatten sie? Und was bleibt heute von den Handgriffen und analogen Praktiken jenseits von Nostalgie und Fetisch? Michelle Ziegler spult zurück zum Beginn der Tonbandmusik und nimmt verschiedene Spielarten des Geräts als Ausgangspunkt für eine medienkritische Selbstbespiegelung.
-
Verlieren. Über die Bundesjugendspiele
Freude am Sport. Spaß an der Bewegung. Das sollen die Bundesjugendspiele vermitteln. Wenn das so einfach wäre ... würde der Zwangswettbewerb sicher nicht so heftig diskutiert.
-
Kindheit im Bauwagen - wie "Löwenzahn" für's Leben prägt
Seit über 40 Jahren erklärt die ZDF-Serie “Löwenzahn” Kindern und Erwachsenen die Welt. Doch nicht nur die Welt hat sich seitdem verändert. Auch die Art, sie zu erklären.
-
Happiness, Joy und Bliss – Hör-Anleitung zum Glücklichsein
Glaubt man Werktiteln wie Sara Glojnarićs Pure Bliss, Matthew Shlomowitz' Glücklich, Glücklich, Freude, Freude oder Alex Paxtons Album Happy Music for Orchestra, so scheinen in jüngster Zeit die ganz großen, euphorisch-pathetischen Affekte in der Neuen Musik zu boomen. Doch warum gerade jetzt Emphase auf das Angenehme legen? Und worin besteht eigentlich die klangliche Essenz solcher Gemütslagen?
Monika Voithofer begibt sich auf einen emotionsgeschichtlichen Pfad durch das zeitgenössische Komponieren mit Spuren zu Nostalgie, Neuester Einfachheit und dem Neoliberalismus. -
ICH ESSE - deshalb bin ich (noch) da
Weiss ich, was mir schmeckt? Was braucht mein Körper? In dem persönlichen Essay erzählt die Autorin davon, wie sie eine eigene Haltung zu Nahrung und Ernährung zu entwickelt hat.
-
Dr. C's Conversationslexikon (15): V wie Verantwortung
Ist das zu verantworten? Das ist die zentrale Frage jeder sozialen und technischen Entwicklung. Armin Chodzinski alias Dr. C. wird in seiner Wirtschafts-Revue ethisch prinzipiell.
-
Dr. C's Conversationslexikon (14) - F wie Feierabend
Nach der Arbeit wird gefeiert? Wer, wie und warum? Armin Chodzinski alias Dr. C. geht dem Verhältnis von Freizeit und Arbeit in einer ökonomischen Revue nach.
-
Simply The Best – Musikcastingshows zwischen Selbstoptimierungswahn und Demokratainment
Die Beste sein. Das Beste geben. Sich einmal fühlen wie ein Star! Die Stimme erheben und von Millionen gehört werden. Seit Jahrzehnten speisen sich Castingshow-Formate am Begehren nach Außergewöhnlichkeit und ermöglichen voyeuristische Teilhabe in einem paradoxalen Rahmen zwischen Fake und Authentizität. Aber was hat das eigentlich mit Musik zu tun?
-
Das Huhn auf der Kartoffel oder: Vom Recht auf Glück
Die Schriftstellerin Juli Zeh und die Sängerin Nina Omililan wohnen auf dem Land. Sie schreiben sich. Über Esel und Katzen. Kreativität und Inspiration. Und das Recht auf Glück.
-
Geisterjäger - Trailer zum Doku-Podcast
Gibt es das Unerklärliche wirklich? Hans Bender ist der größte Geisterjäger der deutschen Geschichte. Mehr als drei Jahrzehnte lang reist der Parapsychologe als Experte für Unerklärliches durch die Republik und untersucht ein merkwürdiges Phänomen nach dem anderen. Bender ist überzeugt: Spuk, PSI-Kräfte, Hellsehen und Telekinese sind echt. Angeblich hat er das sogar bewiesen. Aber kann das wirklich sein?
Die Psychologie-Podcasterin Verena Fiebiger geht zusammen mit ihrem Team auf Spurensuche in der Welt des Paranormalen.
Host: Verena Fiebiger | Regie: Fabian Zweck und Klaus Uhrig | Musik: André Dér-Hörmeyer | Produktion: plotprodukt für den SWR, 2024
Den Podcast "Geisterjäger" gibt es ab dem 22. März 2024 in der ARD-Audiothek, auf SWR2.de und allen Podcast-Plattformen. -
Die KI kann mir gestohlen bleiben oder: "Wie Kapitän Ahab den Chatbot jagte"
KI scheint alles zu können. Bücher schreiben sowieso. Hilft er uns damit? Und was wird dann aus dem, was wir Poesie nennen?
-
Die Zukunft gehört dem Spieler
Alles, was wirklich wertvoll ist, verdanken wir dem spielenden Menschen. Und, dieser Essay aus dem Jahr 2015 geht davon aus: Wir treten nun ins Jahrhundert des Spielers ein.
-
Musik zum Weinen
Tränen gehören zu den populärsten Gemütsbewegungen. Vor allem die Popmusik hat sich ihrer angenommen. In der Klassik hat das Weinen die Trivialebene überwunden und sich edle Formen der Trauer reserviert: Trauermarsch, Klagelieder, Passionsmusik, Requiem. Das Weinen von Tränen ist eine seelisch unterstütze Entlastungstechnik. Die dafür geschriebene Musik kann zum tröstlichen Auffangbecken werden, sobald die Grenze der Sagbarkeit überschritten ist.
-
Nachts gehört mein Leben mir
Der Autor spielt Computerspiele. Acht Stunden am Tag. Oft länger. Schulz schreibt über die Flucht aus dem Alltag, die rasende Euphorie in regnerischen Nächten und übers Aufhören.
-
Oliver Martin: Nüchternsein - Eine Liebesgeschichte
Alkohol gehörte bisher zum Alltag des Autors, aber die eigenen Trinkgewohnheiten und die seines Umfeldes werden ihm zunehmend suspekt. Er beschließt eine Trennung auf Zeit.
-
Eine andere Welt ist möglich - Die tiefen Wurzeln einer aktuellen Parole
„Eine andere Welt ist möglich!“ Kommt Ihnen der Satz bekannt vor? In seinem Essay macht sich Ulrich Grober auf die Suche nach dem Ursprung dieser Parole.