Die Hemmschwelle über Depressionen zu sprechen ist deutlich gesunken. Unsere Musikidole machen es vor. Und trotzdem bleiben die Zahl der an Depressionen leidenden Menschen und auch die Suizidrate auf einem hohen Niveau. Die psychische Erkrankung wird oft unterschätzt oder gar nicht erst erkannt. Was kann die wichtigste Jugendkultur, die Rapmusik, da bewirken? Kann ein Song der Komplexität der Sache überhaupt gerecht werden? Wann dient ein trauriger Text nur der eigenen Profilierung? Und wann verstärkt er sogar eine Lebensmüdigkeit?
„Es ist wirklich zweischneidig“, meint die Rapperin Sookee. „Es macht die Option von Suizid realer. Andererseits gibt es aber auch die Hoffnung, dass man durch die Beschäftigung mit dem Thema aufwachen kann.“
Dass Depressionen häufig mit einem Burnout verwechselt werden, mache den Umgang mit dem Thema nicht leichter, sagt der Psychiater Ulrich Hegerl: „Die Vorstellung, dass die Arbeit Schuld ist, führt oft zu ganz falschen Konsequenzen. Die Depression fährt mit in den Urlaub und geht davon nicht weg.“
Host: Philine Sauvageot Showrunner: Julian Burmeister
Anlaufstellen, falls ihr selbst Hilfe braucht:
Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine Depression oder Suizidgedanken ist der Hausarzt, Psychiater oder psychologischer Psychotherapeut.
deutschlandweites Info-Telefon Depression 0800 33 44 5 33 (kostenfrei)
Wissen, Selbsttest und Adressen rund um das Thema Depression unter www.deutsche-depressionshilfe.de
Hilfe und Beratung bei den sozialpsychiatrischen Diensten der Gesundheitsämter.
Fachlich moderiertes Online-Forum zum Erfahrungsaustausch www.diskussionsforum-depression.de
Für Angehörige: www.bapk.de und www.familiencoach-depression.de
Links zur Folge:
Das Deutschland-Barometer der Deutschen Depressionshilfe: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/forschungszentrum/deutschland-barometer-depression
Studie zu Mental Health in der populären Rapmusik: https://jamanetwork.com/journals/jamapediatrics/fullarticle/2773312
Website von Sookee: https://sookee.de/
Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur. „Sei ein Mann, wähle eine Frau“: Kostet Sexismus Kamala Harris die US-Wahl?
„Not in a million years“, würde er Kamala Harris wählen, sagt der afro-amerikanische YouTuber Anton Daniels in einem zehntausendfach geklickten Video. Sie sei einfach nicht qualifiziert genug für den Job.
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Dass Harris Jura studiert und als Staatsanwältin und Vizepräsidentin gearbeitet hat, scheint nicht so wichtig zu sein.
Aber woran liegt es dann, dass Männer, die noch Barack Obama und Joe Biden ihre Stimme gaben, jetzt laut demographischen Wahlumfragen nicht nur zögern, sondern gar Donald Trump den Vorzug geben wollen?
Wir wollen in dieser Folge auf die Suche nach Antworten gehen und herausfinden, warum die Gesellschaft beim Thema Gender gerade gespalten ist wie seit 2016 nicht mehr.
Damals war Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton der geballte Frauenhass der konservativen Wählerschaft entgegengeschlagen.
So stark, dass Kamala Harris in ihrem Wahlkampf jegliche Bezugnahme auf weibliche Role Models in der Politik lieber umschifft.
Hat Barack Obama mit seiner Einschätzung Recht? Suchen Männer lieber Ausflüchte, bevor sie sich eingestehen, dass sie eine Frau als Chief in command auch 2024 nicht ertragen würden?
Unser Podcast-Tipp der Woche: "Alles anders - Was mein Leben verändert hat"
https://1.ard.de/Alles_anders