Wer zuhört, sieht möglicherweise einen Film. In der "Sowjetskaja musika" bringt Dmitrij Schostakowitsch 1951 das Bildprogramm seiner siebenten Sinfonie vorsichtig und allgemeingültig auf den Punkt: "1. Satz (Krieg), 2. Satz (Erinnerung), 3. Satz (Heimatliche Welten), 4. Satz (Sieg)".
Das Erzählen ist die Stärke dieses Komponisten, doch letztlich schreibt er absolute Musik. Die ist widerständig und nachhaltig. Ihr Erfinder ist ein hochinspirierter Kopf und ein empfindsamer Zeitgenosse. Der Krieg ist vorbei, in den Köpfen und anderswo tobt er weiter, doch in diesem Opus 60 ist er zuallererst ein "Allegretto".