Ähnlich wie beim Happening ist das Publikum bei Werken dieser Art ein Akteur der Aufführung. Allerdings hat der Komponist hier das Tun des Auditoriums mehr oder minder genau seinem Stück eingeschrieben, ihm eine eigene „Stimme“ zugewiesen.
Solcherlei Mitwirkung des Publikums, im Englischen „audience participation“ genannt, verlangen beispielsweise Dieter Schnebels concert sans orchestre (1964) für einen Pianisten und Publikum, das jedoch eine konventionelle Haltung gegenüber dem Konzertwesen besitzen muss, sonst stellen sich die vom Komponisten gewünschten Reaktionen nicht ein, und Tan Duns Ensemblestück Circle with Four Trios, Conductor and Audience (1992), das einen – zuvor geprobten – Dialog zwischen Dirigent und
Auditorium beinhaltet.