JetztMusik - Glossar

Chiffren

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Die bekannteste Übertragung von Buchstaben bzw. Wörtern in Tonnamen der Musikgeschichte lautet B-A-C-H. Johann Sebastian Bach hat es selbst schon verwendet, ebenso u. a. Arnold Schönberg und Anton Webern. Auch in Werken der jüngeren Neuen Musik tauchen Tonnamen-Chiffren auf, z. B. um eine mehr oder minder verborgene Botschaft der Komposition einzuschreiben oder um mit und in ihr eine Person zu würdigen, etwa C-A-G-E (= der Komponist John Cage) oder Es-A-C-H-E-D (= der Dirigent und Mäzen Paul Sacher, wobei hier das Es wegen seiner phonetischen Verwandtschaft für S steht und sich das D von dem entsprechenden französischen Tonnamen Ré ableitet). Um im Sinne von Chiffren eine fließende Klangalphabetisierung zu erhalten, werden, so notwendig, deutsche, italienische, englische und französische Tonnamenbezeichnungen miteinander kombiniert. Diese Technik der Text-Ton-Transformation hat etwa Olivier Messiaen zu einer eigenen „langage communicable“ entwickelt; ebenso Komponisten wie Theo Brandmüller und Gerhard Rühm. Chiffre bzw. Chiffren ist auch ein beliebter Werktitel.

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Autor/in
SWR