- Datum:
- Beginn:
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- Ort:
- Freiburg, E-Werk
- Vorverkauf:
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SWR Ticketservice
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- Programm:
- Pierre Boulez
"Polyphonie X"
Johann Sebastian Bach/Anton Webern
"Fuga (2. Ricercata) a sei voci" aus dem "Musikalischen Opfer" BWV 1079/5
Anton Webern
Sinfonie op. 21
Pierre Boulez
"Polyphonie X" - Mitwirkende:
- SWR Symphonieorchester
Oscar Jockel, Dirigent
100 Jahre Pierre Boulez
Zum Auftakt des Boulez-Jahres gibt es in der Konzertreihe "Linie 2" im Freiburger E-Werk erstmalig einen "konzertanten Workshop" der ganz besonderen Art zu erleben: Dirigent Oscar Jockel wird zugleich als Moderator auftreten und erläutert zu Beginn das im Zentrum des Abends stehende Werk "Polyphonie X" von Pierre Boulez mit einzelnen, vom SWR Symphonieorchester vorgetragenen Klangbeispielen. "Polyphonie X" für 18 Instrumente nimmt in seiner orchestralen Anlage und seriellen Struktur eine besondere Stellung im Œuvre des Komponisten ein, es verbindet gewissermaßen den jungen Meister mit dem späteren komponierenden Grandseigneur. 1951 in Donaueschingen uraufgeführt, sorgte das dreisätzige Stück damals für einen handfesten Skandal, sodass Boulez es erst einmal zurückzog, obwohl es gleichzeitig seinen Durchbruch als Komponist bedeutete. Strawinsky, der "Polyphonie X" später zu hören bekam, war sehr beeindruckt und fühlte sich an den Skandal um sein "Sacre du Printemps" von 1913 erinnert.
Nach seiner analytischen Betrachtung wird "Polyphonie X" komplett aufgeführt, gefolgt von zwei Werken von für Boulez wichtigen Komponisten: der "Fuga Ricerata a sei voci" aus Johann Sebastian Bachs "Musikalischem Opfer" BWV 1079, bearbeitet von Anton Webern, sowie Weberns Sinfonie op. 21. Direkt auf "Polyphonie X" folgend, beleuchten beide Stücke Boulez’ Werk aus zwei sich ergänzenden Perspektiven: Die Bach-Bearbeitung legt einen besonderen Fokus auf eigenständige Mehrstimmigkeit (Polyphonie), während sich Weberns zweisätzige Sinfonie von 1928 als Zwölftonkomposition besonders auf das "innere Wachstum" des musikalischen Materials aus einer musikalischen Keimzelle (zur musikalischen Großform) konzentriert. Beides ist auch charakteristisch für Boulez‘ Komposition. Am Ende erklingt "Polyphonie X" ein zweites Mal und rundet einen Abend ab, in dem Musiker und Publikum zusammen einen kleinen Weg durch das Universum des Komponisten Pierre Boulez gegangen sind. Eine spannende musikalische Entdeckungsreise!