Volksliedartig und gleichzeitig verspielt
Der erste Satz beginnt mit einem starken Impuls, einem für mozartsche Verhältnisse kraftvollen Akkord. Aus ihm entwickelt sich eine keck hochfedernde, dann in Staccati abwärts führende Melodielinie. Fast ein bisschen volksliedhaft und gleichzeitig verspielt wirkt es, ähnlich dem Thema „Ah! vous dirai-je, maman“, über das Mozart ebenfalls um 1781 virtuose Klaviervariationen komponierte.
Zu dem beschriebenen Kernmotiv, welches das musikalische Geschehen in diesem Satz über weite Strecken bestimmt, tritt bald eine Begleitung in Triolen. Sie sorgt für zusätzliche Bewegung und treibt vor allem im Klavier den Satz wie ein Perpetuum mobile voran.
Der zweite Satz ist ein klangschönes Thema mit Variationen in d-Moll, das sich in seinem inneren Tempo immer mehr steigert. Das reicht bis zu Zweiunddreißigsteln im Klavier. Manche Durchgänge und recht betonte Bassnoten, vor allem in der vierten Variation, verleihen dem Satz eine gewisse Strenge, die schließlich in der fünften Variation mit sanften Legatobögen und eine eingängige, aber auch melancholische Siciliana an sechster Stelle aufgelöst wird. Das Wiegende, Tänzerische klingt in einer kurzen Coda aus.
Tanz aus der Ferne
Der letzte Satz ist mit „Tempo di Menuetto, un poco Allegretto“ überschrieben. Das Menuett als höfischer Tanz klingt in diesem Satz allenfalls noch aus der Ferne nach; allzu unterbrochen, wenig zum Tanzen geeignet scheint die von Pausen durchsetzte Melodieführung. Es ist ein nachdenklicher, besonders im Vergleich zum lebendigen Kopfsatz der Sonate fast schon zurückhaltender, aber in seiner betörenden Klanglichkeit wunderschöner Schluss.