Musikstück der Woche

Mehr zu Beethovens Klaviersonate Nr. 30 E-Dur op. 109

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Autor/in
Ida Hermes

Mit seiner Klaviersonate Nr. 30 E-Dur op. 109 geht Ludwig van Beethoven neue Wege. Als Musikstück der Woche hören Sie das Werk mit Igor Levit. Die Aufnahme ist entstanden beim Emil-Gilels-Festival 2014 in Freiburg.

Klatsch und Tratsch der Musikwissenschaft

Beethoven beginnt die Arbeit an der Klaviersonate Nr. 30 im Frühjahr 1820. Es zieht sich hin. Erst im November 1821 erscheint die erste Ausgabe, mit zahlreichen Fehlern – im Sommer vor der Veröffentlichung ist Beethoven an einer schweren Gelbsucht erkrankt, arbeitsunfähig, er kann kaum Korrektur lesen.

Auf das Titelblatt schreibt er: „komponiert und dem Fräulein Maximiliana Brentano gewidmet“. Maximiliane, genannt „Maxe“, ist die Tochter des befreundeten Ehepaares Franz und Antonie Brentano, in der die Musikwissenschaft gelegentlich die Adressatin des berühmten und undatierten Beethoven-Briefes „An die unsterbliche Geliebte“ erkennen möchte.

„Ich war vorlaut ohne anzufragen, indem ich ihrer Tochter Maxe ein Werk von mir widmete, mögten Sie dieses als ein Zeichen meiner immerwährenden Ergebenheit für Sie u. ihre ganze Famil[i]e aufnehmen – geben Sie aber dieser Dedikation keine üble Deutung auf irgend ein Intereße oder gar auf eine Belohnung – dies würde mich sehr kränken.“

Beethoven war ein alter Mann, als er diese Widmung schrieb. Maximiliane Brentano war neunzehn Jahre alt. Einige Wissenschaftler möchten in Beethovens Worten ein wenig mehr ahnen als unschuldige Absicht und führen dafür zwei Zitate im ersten Satz der Sonate an: Die Melodie auf „Ich bin ja bald des Grabes Beute“ aus dem ersten Akt seiner Oper „Fidelio“, sowie das Zitat „Warum bist du mir so spröde“ aus Wolfgang Amadeus Mozarts “Zauberflöte”. Naja. Es hat vielleicht nicht alles eine tiefere Bedeutung.

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Ida Hermes