Die Tonart des Dunklen und Abgründigen
Obwohl unser musikalisches Stimmungssystem ausbalanciert ist und die Wahl der Grundtonart eigentlich keine Rolle spielen sollte, haben doch viele Tonarten ihre ganz besondere Charakteristik.
So ist etwa h-Moll traditionell die Tonart des Dunklen und Abgründigen. Auch eine 1776 veröffentlichte Sonate von Joseph Haydn steht in dieser Tonart, und die Zuschreibungen passen zu ihr.
„Verwegenheit, Raserey und Verzweifelung“
Der Haydn-Zeitgenosse und Musiktheoretiker Johann Joachim Quantz war etwa der Meinung, dass ein guter Komponist mit einem Stück in h-Moll fähig sei, „eine wütende Gemüthsbewegung“ auszudrücken. Sie künde außerdem oft von „Verwegenheit, Raserey und Verzweifelung“.