Die Einzige
Über seine Sonate für Violoncello und Klavier g-moll op. 65 schrieb Frédéric Chopin in einem Brief an seine Familie: "Mit meiner Sonate für Violoncello bin ein einmal zufrieden, ein andermal nicht. Ich werfe sie in die Ecke, dann sammle ich sie wieder auf." Diese Zweifel, die Chopin während der Komposition 1846 befielen, verschwanden auch nicht, als der Uraufführungstermin näher rückte. Und so kam Chopins einzige Violoncello-Sonate am 16. Februar 1848 im letzten öffentlichen Pariser Konzert des Komponisten und Interpreten ohne ihren ersten Satz aufs Programm. Zu einer Überarbeitung des Allegro moderato, einem breit angelegten Sonaten-Satz, kam es nicht mehr. Denn op. 65 ist ein Spätwerk, genauer gesagt sogar die letzte von Chopin mit einer Opuszahl versehene Komposition. Chopin schrieb sie für den befreundeten Cellisten Auguste Franchomme, der auch sein Duopartner bei der Uraufführung dieser Sonate war.
Kernstück der Sonate ist ihr Finale. In ihr herrscht eine besonders glückliche Klangbalance zwischen den beiden Instrumenten, sie ist voller Schwung und lässt drei prägnante Themen rondoartig Revue passieren. Viersätzig angelegt stehen zwischen Kopf- und Schlusssatz zwei Mittelsätze, die beide originell und vor allem sehr melodiös sind. Das Scherzo mit einem kapriziösen Thema gipfelt im besonders schönen "cantabile" seines Trios. Und das Largo hat, in aller Kürze, den Charakter eines romantischen Notturnos.
Die Cellistin Monika Leskovar
Monika Leskovar, geboren 1981 in Zagreb, studierte von 1996 bis 2005 Violoncello an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin und arbeitete dort auch als Assistentin am Lehrstuhl bei Prof. David Geringas. In Meisterkursen u.a. bei Mstislav Rostropowitsch, Bernard Greenhouse, Leslie Parnas, Eleonore Schoenfeld, Sylvia Sondeckiene perfektionierte die kroatische Cellistin ihr Können.
Monika Leskovar gewann mehrere erste Preise bei den Internationalen Violoncello Wettbewerben, u.a. beim 5. Adam International Cello Festival and Competition, Neuseeland, beim 2. International Tschaikowsky Competition for Young Musicians, Japan, zweiter Preis und besonderer Preis des Publikums des Internationalen ARD Musikwettbewerbs 2001.
Sie spielt mit bedeutenden Dirigenten u.a. mit Valerij Gergiev, Kazushi Ono, Alan Bouribaev, Martin Turnovsky, Vasily Sinaisky, Vjekoslav Šutej, Johannes Wildner und vielen anerkannten Orchestern wie z.B. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Moskauer Philharmonie, dem Royal Symphony Orchestra Sevilla, dem St. Petersburg Symphonieorchester und der Zagreber Philharmonie.
Ihr künstlerisches Interesse gilt auch der Kammermusik. Dabei konzertiert sie zusammen mit Gidon Kremer und der Kremerata, Yuri Bashmet, Boris Berezovsky, Vassily Lobanov, Julian Rachlin, Misha Maisky, Tabea Zimmermann, Sofia Gubaidulina, Mario Brunello und dem "D'Archi" Orchester.
Der Pianist José Gallardo
José Gallardo wurde in Buenos Aires Argentinien geboren. Seit dem 5. Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht, zunächst in Buenos Aires am Konservatorium. Später setzte er sein Studium bei Prof. Poldi Mildner am Fachbereich Musik der Universität Mainz fort. Schon während seiner Studienzeit entdeckte er seine Vorliebe für Kammermusik. Musikalische Anregungen verdankt er Künstlern wie Menahem Pressler (Trio Beaux Arts, New York), Alfonso Montecino (Bloomington, Indiana), Karl-Heinz Kämmerling (Hannover), Sergiu Celibidache (München), Rosalyn Tureck (New York). Neben zahlreichen internationalen Wettbewerbserfolgen ist es vor allem seine rege kammermusikalische Zusammenarbeit, die Gallardo rund um den Globus zu renommierten Festivals und auf große Konzertbühnen brachte. So trat der Argentinier bereits u.a. in der Tonhalle Zürich, der Musikhalle Hamburg, dem Kurhaus Wiesbaden, dem Teatro della Pergola Florenz und der Wigmore Hall London auf. 2005 standen unter anderem Konzerte in New York und Chicago an sowie die erste CD Produktion mit dem Geiger Linus Roth für EMI Classics an. Seit 1998 unterrichtet Gallardo als Dozent am Fachbereich Musik der Universität Mainz.