Für Bohuslav Martinů stand fest, was "in Musik immer sein sollte: Freude und eine demütige prätentionslose Haltung." Der 1890 in Ostböhmen geborene, in Prag und später auch in Paris u.a. bei Albert Roussel ausgebildete Komponist war während des Naziregimes unter schwierigsten Umständen über Paris in die USA geflohen und erst 1953 nach Europa zurückgekehrt. Allerdings ließ er sich nicht in der mittlerweile kommunistisch regierten Tschechoslowakei nieder, sondern lebte abwechselnd in Frankreich, Italien und in der Schweiz.
Der Bruch mit der Heimat war für Martinů äußerst schmerzlich. Anklänge an böhmische und slowakische Folklore bestimmen daher auch seine Kompositionen der letzten Lebensjahre. Er schrieb mehrere Variationswerke für Violoncello und Klavier, darunter die "Variationen über ein slowakisches Thema", die 1959, in Martinůs Sterbejahr, entstanden. Jahre früher hatte er für die gleiche Besetzung bereits "Variationen über ein Thema von Rossini" (1942) komponiert, in einer Zeit, als er zunächst nach Paris geflohen war. Dem Thema folgen hier vier Variationen, bei denen Martinů vor allem in den beiden ersten (Allegro) und dem Finale Rossinis Thema intensiv verarbeitete. Das Werk ist dem Cellisten Gregor Piatigorsky gewidmet.
Über die Interpreten
Monika Leskovar, geboren 1981 in Zagreb, studierte von 1996 bis 2005 Violoncello an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin und arbeitete dort auch als Assistentin am Lehrstuhl bei Prof. David Geringas. In Meisterkursen u.a. bei Mstislav Rostropowitsch, Bernard Greenhouse, Leslie Parnas, Eleonore Schoenfeld, Sylvia Sondeckiene perfektionierte die kroatische Cellistin ihr Können.
Monika Leskovar gewann mehrere erste Preise bei den Internationalen Violoncello Wettbewerben, u.a. beim 5. Adam International Cello Festival and Competition, Neuseeland, beim 2. International Tschaikowsky Competition for Young Musicians, Japan, zweiter Preis und besonderer Preis des Publikums des Internationalen ARD Musikwettbewerbs 2001.
Sie spielt mit bedeutenden Dirigenten u.a. mit Valerij Gergiev, Kazushi Ono, Alan Bouribaev, Martin Turnovsky, Vasily Sinaisky, Vjekoslav Šutej, Johannes Wildner und vielen anerkannten Orchestern wie z.B. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Moskauer Philharmonie, dem Royal Symphony Orchestra Sevilla, dem St. Petersburg Symphonieorchester und der Zagreber Philharmonie.
Ihr künstlerisches Interesse gilt auch der Kammermusik. Dabei konzertiert sie zusammen mit Gidon Kremer und der Kremerata, Yuri Bashmet, Boris Berezovsky, Vassily Lobanov, Julian Rachlin, Misha Maisky, Tabea Zimmermann, Sofia Gubaidulina, Mario Brunello und dem "D'Archi" Orchester.
José Gallardo wurde in Buenos Aires Argentinien geboren. Seit dem 5. Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht, zunächst in Buenos Aires am Konservatorium. Später setzte er sein Studium bei Prof. Poldi Mildner am Fachbereich Musik der Universität Mainz fort. Schon während seiner Studienzeit entdeckte er seine Vorliebe für Kammermusik. Musikalische Anregungen verdankt er Künstlern wie Menahem Pressler (Trio Beaux Arts, New York), Alfonso Montecino (Bloomington, Indiana), Karl-Heinz Kämmerling (Hannover), Sergiu Celibidache (München), Rosalyn Tureck (New York). Neben zahlreichen internationalen Wettbewerbserfolgen ist es vor allem seine rege kammermusikalische Zusammenarbeit, die Gallardo rund um den Globus zu renommierten Festivals und auf große Konzertbühnen brachte. So trat der Argentinier bereits u.a. in der Tonhalle Zürich, der Musikhalle Hamburg, dem Kurhaus Wiesbaden, dem Teatro della Pergola Florenz und der Wigmore Hall London auf. 2005 standen unter anderem Konzerte in New York und Chicago an sowie die erste CD Produktion mit dem Geiger Linus Roth für EMI Classics an. Seit 1998 unterrichtet Gallardo als Dozent am Fachbereich Musik der Universität Mainz.
Einen "... Gentleman-Pianist mit der subtilen, gleichwohl interpretatorisch reichen Reduktionskunst des Alleskönners..." betitelte ihn die Süddeutsche Zeitung, ein Kompliment, das José Gallardo vor allem auch als Kammermusikpartner für sich in Anspruch nehmen kann.