Musikstück der Woche mit Ronald Brautigam und der DRP

Felix Mendelssohn Bartholdy: 2. Klavierkonzert d-Moll

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Feuerlöscher bereithalten! Mendelssohn fackelt in seinem zweiten Klavierkonzert ein Tastenfeuerwerk ab, dass die musikalischen Funken fliegen. Das Konzert steht im Schatten von Mendelssohns Erstling. Zeit, dass es da rauskommt!

Mendelssohn schreibt sein zweites – letztes – Klavierkonzert während seiner Hochzeitsreise. Anders als das von jugendlich-stürmischer, letztlich unerfüllter Verliebtheit befeuerte erste, spiegelt das d-Moll-Konzert den in Beziehungsfragen glücklich gelandeten Mendelssohn; kompositorisch voll in Blüte.

Rasant: Entstehung und Schlusssatz

Robert Schumann zählte dieses Konzert zu den „flüchtigsten Erzeugnissen“ seines Freundes. „Es ist als wenn man an einem Baum schüttelt, die reife, süße Frucht fällt ohne Weiteres herab“. Dahinter steckt vermutlich charmant getarnte Bewunderung – weniger also Kritik an mangelnder Tiefe als vielmehr erstaunte Respektsbekundung vor dem rasanten Arbeitstempo Mendelssohns; dessen Musik so verblüffend mühelos und gleichzeitig abgeklärt wirkt. 

Der niederländische Pianist Ronald Brautigam hat das Werk bereits zweimal im Studio aufgenommen, zuletzt am historischen Hammerklavier. In unserem Musikstück der Woche zündet er das virtuose „Clavierfeuerwerk“ (Mendelssohn über den dritten Satz) wieder am modernen Konzertflügel.

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Autor/in
SWR