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Tönender Protest aus Finnland
Sie ist Jean Sibelius’ populärste Tondichtung, wahrscheinlich vor allem, weil sie wie kein anderes Werk den Klang seiner Heimat aufzufangen scheint: "Finlandia". Wie sollte es klingen, diese Land im Norden mit seinen Seen und seiner Weite? Im Jahr 1899 als „Finlandia. Sinfonisches Gedicht für Orchester“ op. 26 komponiert wurde und sich Sibelius diese Frage stellte, galt es darauf eine trotzige, nationalbewusste Antwort zu finden, denn Finnland litt als Großfürstentum unter der Zensur der zaristischen Zentralregierung in St. Petersburg. Der Wunsch nach nationaler Unabhängigkeit drückte Sibelius mit seiner Tondichtung „Finlandia“ so stark aus, dass das Werk bald zur heimlichen Nationalhymne mutierte und folglich von der russischen Verwaltung verboten wurde.
Später äußerte sich Sibelius selbstkritisch und fast etwas kopfschüttelnd über „Finlandia“: „Warum gefällt diese Tondichtung? Wahrscheinlich wegen ihres Plein-air-Stiles. Sie ist lediglich auf Einfällen aufgebaut. Reine Inspiration.“ Wobei erstens anzumerken sei, dass reine Inspiration ja durchaus besonders wertvoll ist und zweitens, dass mittels Plein-air-Stil schon viele herrliche Bilder hervorgebracht wurden.
Die emotionale Aussage von "Finlandia" ist in jedem Falle klar: Hymnisch, stolz und immer siegessicherer steigert sich das Werk zum Finale hin. Die Klavierfassung des Stücks stammt von Sibelius selbst. Er stattete sie mit einem vollen romantischen Klaviersatz und überschwänglicher Virtuosität aus, was die Wirkung von "Finlandia" auch im kammermusikalischen Rahmen entfaltet.
Pianist aus Finnland: Henri Sigfridsson
Als Henri Sigfridsson gerade 20 Jahre alt war, begann er, seine Karriere mit herausragenden Wettbewerbserfolgen zu ebnen: Denn 1994 gewann er den 1.Preis beim internationalen "Franz-Liszt-Wettbewerb" in Weimar und 1995 den großen skandinavischen Wettbewerb "The Nordic Soloist Competition". 2000 gewann er bei dem Geza-Anda Wettbewerb in Zürich den zweiten Preis, und 2005 erhielt er schließlich als Krönung seiner Wettbewerbserfolge den ersten Preis beim 1. Beethoven Competition Bonn.
Henri Sigfridsson begann sein Studium in seiner finnischen Heimat und wechselte später u.a. nach Köln in die Meisterklasse von Prof. Pavel Gililov. Seit 2008 unterrichtet Henri Sigfridsson selbst als Professor für Klaviermusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.
Der Finne ist seit Jahren Gast bei vielen internationalen Festivals wie den Salzburger Festspielen, Beethoven Festival Bonn, der Styriarte, Klavierfestival Ruhr, dem Lucerne Festival, Kissinger Sommer, dem Augsburger Mozart-Festival, dem Menuhin Festival Gstaad und dem Lockenhaus Festival.
Als Solist trat er bei Orchesterkonzerten mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, den St. Petersburger Philharmonikern, der Weimarer Staatskapelle, dem RSO Helsinki, der Camerata Salsburg und dem Stuttgarter Kammerorchester unter Dirigenten wie Vladimir Ashkenazy, Lawrence Foster, Sakari Oramo, Alexander Lazarev, Georg Alexander Albrecht, Volker Schmidt-Gertenbach und Dennis Russell Davies. Seit 2000 führen ihn regelmäßig Einladungen nach Japan.