Dämonische Gestaltungskraft
Quecksilber und Lava, Wucht und Entrückung, Eleganz und Besessenheit – Daniil Trifonov kann am Klavier die Extreme in einem Sog zusammenführen. Der 27-jährige russische Pianist bewegt sich jenseits der üblichen Kategorien: Die technische Brillanz mögen andere mit ihm teilen, nicht aber die beinah dämonische musikalische Gestaltungskraft.
Kein Wunder, dass er 2011 innerhalb von zwei Wochen gleich bei zwei internationalen Musikwettbewerben erste Preise und diverse Sonderpreise gewann: Beim Arthur-Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv und beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb. "Dieser Junge", sagte das Jurymitglied Menahem Pressler, "ist das, worauf wir immer warten." Längst hat sich Trifonov etabliert in der internationalen Musikwelt. Gerade ist seine neue Rachmaninow-CD erschienen, in unserem Musikstück der Woche spielt er Chopin.