Francis Poulenc hat die Facetten seines Wesens immer wieder beschrieben und komponiert: Er war das ewige Kind, das kichernd mit Versatzstücken der Musikgeschichte um sich werfen konnte, und er hatte zugleich eine "alte Seele" von spiritueller Tiefe. Wer glaubt, Poulencs Musik wolle nur spielen, unterschätzt sie gröblich - vor allem, wenn er für die menschliche Stimme schrieb, rührte er an transzendente Regionen. "Schillernd" - so hat seine Freundin, die Schriftstellerin Colette, Poulencs Musik beschrieben, und die Musikstunden dieser Woche versuchen, ein paar Farbtöne dieses Mannes einzufangen, der von sich sagte, er sei "ein Mensch, der gerne lacht - wie alle traurigen Menschen."
Mit Katharina Eickhoff