Am 4. Juli 1810 erscheint in der "Allgemeinen Musikalischen Zeitung" eine Kritik über Beethovens fünfte Sinfonie. Der Verfasser heißt E.T.A. Hoffmann. Er behauptet, "Beethovens Instrumentalmusik öffnet uns das Reich des Ungeheueren und Unermesslichen. Glühende Strahlen schießen durch dieses Reiches tiefe Nacht […], die alles in uns vernichten, nur nicht den Schmerz der unendlichen Sehnsucht!" Damit trifft Hoffmann den Nerv des romantischen Ideals, mehr noch, er begründet mit dieser Kritik eine Art von Beethoven-Mythos, der weit über das 19. Jahrhundert hinauswirkt.
Musikliste
Emilia Giuliani:
Präludium op. 46 Nr. 1
Siegfried Schwab (Gitarre)
Christoph Willibald Gluck:
Ouvertüre aus Armide
Les Musiciens du Louvre
Leitung: Marc Minkowski
E.T.A. Hoffmann:
Ut aedificentur aus Miserere b-Moll
WDR Rundfunkchor
WDR Sinfonieorchester Köln
Leitung: Rupert Huber
E.T.A. Hoffmann:
Ouvertüre aus Das Kreuz an der Ostsee
Deutsche Kammerakademie Neuss
Leitung: Johannes Goritzki
Friedrich Witt:
Adagio aus der Sinfonie Nr. 6 a-Moll
Hamburger Symphoniker
Leitung: Johannes Moesus
Ludwig van Beethoven / Franz Liszt:
Allegro aus der Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Yury Martynov (Klavier)
Ludwig van Beethoven:
Finale: Allegro aus dem Klaviertrio Es-Dur op. 70 Nr. 2
Sitkovetsky Trio
Gasparo Spontini:
Toi, que je laisse! aus La Vestale
Rosalind Plowright (Sopran)
Münchner Rundfunkorchester
Leitung: Gustav Kuhn
Johann Sebastian Bach:
Aria aus den Goldberg-Variationen BWV 988
András Schiff (Klavier)
Johann Sebastian Bach:
Var. 30 aus den Goldberg-Variationen BWV 988
András Schiff (Klavier)
Robert Schumann:
Schnell und spielend aus der Kreisleriana op. 16
Martha Argerich (Klavier)
SWR2 Musikstunde vom 30.1.2024 | Mit spitzer Feder – Komponisten als Musikkritiker (2/5)