Donaueschinger Musiktage | Werke des Jahres 2023

Ingrid Laubrock: Thinking Holes

Stand

für Saxophon, zwei Klaviere und zwei Schlagzeuger

Werkkommentar

Thinking Holes schöpft seine Inspiration aus dem virtuellen, abstrakten und konkreten Raum. Die Komposition enthält durchkomponierte, improvisierte und festgelegte mediale Elemente, die sich durch die Klanglandschaft bewegen und eine modulare Collage mit dynamisch wechselnden Dichtegraden ergeben. Während der gesamten Aufführung sind alle Musiker:innen dazu aufgefordert, das Stück mitzugestalten, indem sie selbst entscheiden, wann sie auf- oder abtreten und wie sie ihre individuellen Stimmen interpretieren.

Als eine Art fünfter Spieler fungiert ein Schallwandler-Lautsprecher, der bisweilen physisch nicht spielbare festgelegte Medien wiedergibt. Dieser Lautsprecher wird entweder auf einer Basstrommel oder auf einem der beiden Klaviere platziert und erzeugt Klänge, die auf unvorhersehbare Weise mit den schwingenden Saiten oder Fellen der realen Instrumente in Wechselwirkung treten. Dieses klangliche Zusammenspiel soll die kreativen Überlegungen der Musiker:innen während der Aufführung des Stücks mitbestimmen.

"Es gibt ein Loch in der Mitte meines Denkens. Es gibt ein Loch in meinem Denken, das von meinem Denken nicht berührt werden kann."
Aus Richard Foremans Notebooks

English

Thinking Holes draws its inspiration from virtual, abstract, and concrete space. The composition incorporates through-composed, improvised, and fixed media elements that travel through the sonic landscape, resulting in a modular collage with dynamically shifting levels of density. Throughout the performance, all players are invited to participate in shaping the piece by making decisions regard- ing the entrances and exits, as well as interpretation of their individual parts.

Serving as a sort of a fifth player is a transducer speaker, which at times plays back physically unplayable fixed media pieces. This speaker is placed on either a bass drum or the two pianos, generating sound that interacts somewhat unpredictably with the vibrating strings or head of the real instruments. This sonic interplay is intended to influence the musicians' creative choices as they perform the piece.

"There is a hole in the middle of my thinking. There is a hole in my thinking that my thinking cannot touch."
From Richard Foreman's Notebooks

Stand
Autor/in
SWR