Lichter - Wasser für Sopran, Tenor, Orchester, Synthesizer, ist der "Gruss" vom "Sonntag aus Licht".
Seit 1977 komponiere ich das Werk Licht, Die sieben Tage der Woche, mit einer Superformel, die aus drei synchronen Formeln besteht.
In Lichter-Wasser stehen 17 blaue Lichter bei 17 höheren Instrumenten. Sie entsprechen den 17 Tönen der MICHAEL-Formel. 12 grüne Lichter bei 12 tieferen Instrumenten entsprechen den 12 Tönen der EVA-Formel. Die Lichter werden beim Einsatz der einzelnen Instrumente nacheinander angezündet. Gegen Schluss setzen die Instrumente nacheinander für einen Moment aus, jeder Spieler trinkt einen Schluck Wasser und geht hinaus, gehaltene Töne spielend.
Die erste Skizze zeigt in den oberen drei Systemen das Segment der Superformel für Lichter-Wasser (Beginnton der MICHAEL-Formel ist H), im vierten und fünften System das 1. Glied der MICHAEL- und EVA-Formel.
Anfang und Ende sind aus den beiden Kern-Formeln M und E gebildet.
Form
Anfangs-Duett von Sopran-Tenor, Eingang der Instrumente.
12 MICHAEL-Wellen und 12 EVA-Wellen beginnen am Anfang synchron, trennen sich polyphon und treffen sich bei 7 weiteren Synchron-Anfängen, durch 6 Brücken verbunden.
Danach Ausgang der Instrumente und Schluss-Duett.
In den 12 Wellen sind die Dauern der beiden Formeln von ungeteilten Dauern der Formel-Töne in der ersten Weele bis zu maximal unterteilten Dauern in der 12. Welle zunehmend belebt: 17 Dauern pro Ganzer Note in der 12. M-Welle, 12 Dauern pro Ganzer Note in der 12. E-Welle: siehe rhythmische Unterteilungen, Zahlen für die Anfangstempi der 2 x 12 Transpositionen (Viertel = 63,5 – 67 – 56,5 usw.), Zahl der Ganzen Note pro Welle, Anzahl der Unterteilungen pro Ganzer Note:
In den Brücken bleiben die Töne länger bei einzelnen Instrumenten stehen.
Raumkomposition
Die einzelnen Töne der beiden Formeln bewegen sich von Instrument zu Instrument in zwei Schichten im Raum. Aus der Skizze ersieht man die Positionen der Instrumente. Die Musiker spielen im Stehen in Richtung des Dirigenten, der an einer Wand steht (Dir.). Das Publikum sitzt in 8 Dreiecken in Richtung Mitte.
Besetzung:
F1, F2 = Flöten
Ob = Oboe
Eh = Englisch Horn
Kb = Es-Klarinette
K = Klarinette
B = Bassklarinette
Fa 1, 2= Fagotte
Sax = Bariton-Saxophon
H1, 2 = Hörner
T1, 2 = Trompeten
Th = Tenorhorn
Eu = Euphonium
P 1, 2 = Posaunen
Tu = Tuba
V 1-5 = Violinen
Va 1-5 = Violen (Bratschen)
Syn = Synthesizer
Positionen der Instrumente
höhere Instrumente(1 - 17; einmal eingekreist) und tiefere (1 - 12, zweimal eingekreist).
Für die Raumbewegungen der Instrumentaltöne in jeder Welle gibt es entsprechend viele Skizzen
Rotationen in 2. M-Welle
Rotation in 3. M-Welle
Eingang und Anfangsrotation
Rotation in 2. E-Welle
Rotation in 4. M-Welle
Rotation in 5. M-Welle
Rotation in 6. M-Welle
Rotation in 3. E-Welle
Rotation in 4. E-Welle
Rotation in 5. E-Welle
Rotation in 7. M-Welle
Raumpunkte
"Licht - Wasser" Raumkomposition - Fortsetzung:
Fortsetzung der Rotation in 5. E-Welle
Rotation in 6. E-Welle
Rotation in 7. E-Welle
Fortsetzung der Rotation in 7. M-Welle Raumpunkte
Rotation in 8. M-Welle Raumpunkte
Fortsetzung der Rotation in 8. M-Welle
Rotation in 8. E-Welle
Fortsetzung der Rotation in 8. E-Welle
Rotation in 9. E-Welle
... und so weiter
Im Zusammenhang mit der Form-Skizze ist erklärt, wie die Geschwindigkeit der Rotationen von Welle zu Welle zunimmt.
Positionen der Sänger
Sopran und Tenor bewegen sich während der Aufführung zu Instrumentalisten, die jeweils eine besondere räumliche Bedeutung haben, wie folgende Raumpläne für die Sänger deutlich machen.
Raumplan für die Sänger
Alle solche Bewegungen stehen in der Partitur.
Die Rotationen der Töne im Raum stehen im Zusammenhang mit den Rotationen der 9 Planeten und 61 Monde unseres Sonnensystems, deren Namen, astronomische Eigenschaften und Bedeutungen gesungen werden.
LICHTER - WASSER beginnt:
und schließt:
- Festivaljahrgänge
- Donaueschinger Musiktage 1999
- Themen in diesem Beitrag
- Karlheinz Stockhausen, LICHTER-WASSER für Sopran, Tenor, Orchester und Synthesizer
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