Werke des Jahres 2000

clap - you

Stand

Claudio Puntin

"Es ist das, was in dieser Welt der künstlerischen Kunst so selten ist, das, was einen sanft mit Freude erfüllt, und was in manch anderen Ländern mit stärkerer Bindung zur Tradition zum Alltag gehört. Freude, ohne dass man dafür erst diese Sicherheit an Qualität zu suchen beginnt: Die Selbstverständlichkeit im Tun."

"Warum sollte ich Klarinette spielen und auf ihr Dinge tun, die andere Instrumente so viel besser können, weil sie dafür gebaut sind - nur weil ein Komponist, der kein Spieler sein kann, es einem Buch entnahm? Das wäre eine Geschlechtsumwandlung, wo es doch auf der Erde noch so viel zu entdecken gibt!"

"Nichts tun, weil man es denkt oder weiss, sondern lernen den anderen zu verstehen und musikalisch zu reagieren, über das Gehör."

"Wenn man in einem Chor singt, muss man lernen sich klanglich zu integrieren, nicht herausfallen aus der Klangkugel und nicht ein Loch schaffen in dieser. Ich meine damit, spontan zu verstehen wann man Verantwortung zu übernehmen oder abzugeben hat. Das ist eine Form von sozialer Nähe, eine Klang-Demokratie. Das selbsthandelnde Gefühl für Musik, Geben und Nehmen zugunsten des Ganzen. Das muss man üben wollen".

"Das Ensemble für clap-you vereint fünf individuelle Persönlichkeiten, deren Schnittmenge dieses Chorgefühl ist. Sie sind in unterschiedlichsten Szenen tätig, haben aber alle diesen Sinn der Integrität."

"Ich habe lange in Ensembles gespielt, in denen der Knall- oder Träumeffekt am Schluss jedes Stückes beabsichtigt war und den CD-Verkauf förderte. Aber nach einem großen musikalischen Erlebnis, was in Ruhe und natürlich-zwingend zu Ende gehen konnte, ohne zwischendurch von Klatschen gestört geworden zu sein, war ich von unbeschreiblichem Glück erfüllt."

Zitate von Claudio Puntin

Festivaljahrgänge
Donaueschinger Musiktage 2000
Themen in diesem Beitrag
Claudio Puntin, Claudio Puntin Quintett, CLAP-YOU
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Autor/in
SWR