Die Stimme – eine treue Begleiterin
Rolando Villazón wurde 1971 in Mexiko-Stadt geboren – mit österreichischen Vorfahren. Rolando Villazóns Urgroßmutter stammte aus Österreich und musste während der Nazizeit nach Mexiko emigrieren. Dass er heute so gut Deutsch spricht, hat aber nicht nur mit seiner Urgroßmutter zu tun, wie er sagt. Als Kind besuchte er die einzige deutsche Schule des Landes, das Colegio Alemán Alexander von Humboldt in Mexiko-Stadt.
Auch wenn er an manchen Stellen Schwierigkeiten mit der deutschen Artikulation habe, könne er sich seit frühester Kindheit auf seinen Gesang verlassen, sagt Rolando Villazón.
Steile Karriere
Im Alter von elf Jahren begann Rolando Villazón seine Ausbildung an der Academia de Artes Espacios und der unmögliche Traum wurde Wirklichkeit. Nicht nur auf der musikalischen, sondern auch auf der Karriereleiter ließen die nächsten großen Schritte nicht lange auf sich warten.
Rolando Villazón wurde in das renommierte Merola Opera Program der San Francisco Opera aufgenommen und erhielt Meisterkurse, unter anderem bei der Sopranistin Joan Sutherland. Danach wechselte er in das Young Artists Program der Pittsburgh Opera. Das Jahr 1999 markierte den Beginn seiner internationalen Karriere. Mit Ende 20 trat er in Genua als Des Grieux in Jules Massenets „Manon“ auf. Es war ein Abend, an den er sich bis heute gut erinnert.
Von da an ging es nur noch bergauf. Interessanterweise studierte der mexikanische Tenor vor seiner Gesangskarriere Pädagogik und arbeitete sogar als Geschichtslehrer; außerdem wollte er Priester werden und verbrachte einige Monate in einem Kloster.
DAS Traumpaar der Oper
Weltberühmt wurde Rolando Villazón schließlich 2005, als er mit seiner leidenschaftlichen Interpretation des „Alfredo“ in „La Traviata“ bei den Salzburger Festspielen das Publikum zum Jubeln brachte. Anna Netrebko sang in dieser Produktion die „Violetta“. Zusammen galten sie schnell als DAS Traumpaar der Oper.
Viel mehr als „nur“ Tenor
Seit 2007 tritt er auch als „Dr. Rollo“, als Botschafter der Hilfsorganisation „Rote Nasen Clowndoctors“, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auf, um Freude zu verbreiten und Lachen zu schenken.
Villazón zeichnet auch gerne Karikaturen und schreibt Romane. Sein Debüt als Opernregisseur gab er bereits 2011 in Lyon. Es folgten Produktionen in Baden-Baden, Wien und Düsseldorf.
Der gebürtige Mexikaner lebt in Frankreich und ist auch französischer Staatsbürger. In Salzburg ist er der künstlerische Leiter der Stiftung Mozarteum und der Mozartwoche. Seine Heimat scheint die ganze Welt zu sein.