Podcast mit freien Musiker*innen

Das Alte Musik-Ensemble “Der Musikalische Garten” | #zusammenspielen SWR2

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Mit dem Projekt #zusammenspielen unterstützen wir über 40 freie Musiker*innen aus Klassik und Jazz in der Corona-Krise. Wir laden sie in die SWR Tonstudios ein und nehmen mit ihnen einen Podcast mit seltenem musikalischen Repertoire, mit Herzensstücken und Gesprächen auf. Jede Woche gibt es eine neue Folge. Das Alte Musik-Ensemble “Der Musikalische Garten” spielt in dieser Folge zusammen.

Vergessene Musik wieder zum Klingen zu bringen ist das Ziel der vier Mitglieder von „Der Musikalische Garten”.

Dafür durchstöbern Karoline Echeverri Klemm, Germán Echeverri Chamorro, Annekatrin Beller und Daniela Niedhammer Schlossbibliotheken und Notenarchive in ganz Europa - und auch das Internet: „Das fühlt sich weniger als Schatzsuche an, ist aber sehr praktisch, wenn man Kinder hat.”

9 Fakten über "Der Musikalische Garten”

  • „Der Musikalische Garten” wurde 2012 an der Musikhochschule Schola Cantorum Basiliensis gegründet, wo die vier Mitglieder historische Aufführungspraxis studierten.
  • 2013 wurde das Ensemble innerhalb weniger Monate fünf Mal bei internationalen Musikwettbewerben ausgezeichnet.
  • Die Musiker*innen des „Musikalischen Gartens” spielen auf originalgetreuen Instrumenten und benutzen keine modernen Geigen- und Cellosaiten aus Stahl, sondern Saiten, die aus Naturdarm gefertigt werden. Die seien zwar empfindlicher und kratzten manchmal, aber „wenn Du den richtigen Umgang damit findest, kann ein Wunder entstehen.“
  • Das Ensemble entdeckt gerne in Vergessenheit geratene Werke. Die Noten suchen die Musiker*innen in Bibliotheken oder digitalisierten Archiven. Häufig liegen die Kompositionen nur handschriftlich vor, so dass sie sie erst entziffern und im Computer mithilfe eines Notenprogramms transkribieren muss.
  • Nicht nur auf der Bühne, auch privat verstehen sich die Ensemblemitglieder gut. Nach den Proben machen sie gerne Ausflüge, bei denen auch die nächste Generation des „Musikalischen Gartens” mit von der Partie ist.
  • Für die #zusammenspielen-Produktion hat das Ensemble den Geiger Gottfried von der Goltz eingeladen. Er ist Konzertmeister des Freiburger Barockorchesters und spielt das für fünf Instrumente Programm sehr gerne mit.
  • Der mährische Komponist Gottfried Finger suchte 1685 in England sein Glück. Er machte Karriere am Hof Jakob II. und als freischaffender Musiker. Doch als er 1701 bei einem Kompositionswettbewerb in London nur den vierten Platz erreichte, verließ er seine Wahlheimat und kehrte auf das europäische Festland zurück.
  • Giovanni Gabrieli schrieb 1597 als einer der ersten Komponisten Musik für reine Instrumentalensembles. Dabei reagierte der venezianische Kirchenmusiker auf die Architektur von San Marco und positionierte mehrere Instrumentengruppen an verschiedenen Orten im Kirchenraum.
  • Johann Heinrich Schmelzer (*1623) durfte sogar den Kaiser verbessern: Leopold I. schätze seinen musikalischen Rat und ließ sich von Schmelzer bei seinen eigenen Kompositionen helfen. Später erhob er den Komponisten in den Adelstand.
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SWR