Mit dem Projekt #zusammenspielen unterstützen wir über 40 freie Musiker*innen aus Klassik und Jazz in der Corona-Krise. Wir laden sie in die SWR Tonstudios ein und nehmen mit ihnen einen Podcast mit seltenem musikalischen Repertoire, mit Herzensstücken und Gesprächen auf. Jede Woche gibt es eine neue Folge. In dieser Folge spielt Carsten Lorenz für #zusammenspielen.
„Über den Anfang habe ich mich immer ein bisschen geärgert”, sagt Cembalist Carsten Lorenz über die Violinsonate e-Moll BWV 1023: Während die Geige virtuose Figuren spielen darf, muss das Cembalo immer den gleichen Ton halten.
Kurzerhand arrangiert er das Werk für Cembalo solo. Für #zusammenspielen hat er seine Bearbeitung eingespielt, zusammen mit Bachs Adagio G-Dur für Cembalo solo BWV 968 nach dem ersten Satz der Violinsonate C-Dur BWV 1005.
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10 Fakten über Carsten Lorenz und diese Aufnahme
- Carsten ist in einer echten Hausmusikszene aufgewachsen und macht Musik (fast) seit er denken kann.
- Früher war er stolz, wenn er in einem Konzert derjenige war, der auf möglichst vielen unterschiedlichen Musikinstrumente spielen durfte: Blockflöte, Fagott, Cembalo, Klavier, Fidel, Krummhorn…
- Als Schüler hat er eine Gitarre aus Sperrholz, eine Fidel, ein Krummhorn, drei Clavichorde und ein Virginal gebaut. Die klangen zwar nicht unbedingt alle toll, aber er hat dabei sehr viel über Holzbearbeitung und Instrumentenbau gelernt.
- Den Entschluss, Cembalo zu studieren, fasste er weniger als ein halbes Jahr vor seinem Studienbeginn. Sein erster Lehrer nahm ihn nur deshalb an, weil er diesen Entschluss für ziemlich bescheuert hielt.
- Auf die Idee kam er auf einem Kurs der „Gesellschaft für alte Musik“ in Rastatt, weil es dort sehr viele Blockflötistinnen gab, aber fast niemanden, der Generalbass wirklich nach der Bezifferung begleiten konnte.
- Er wollte nie Musiklehrer werden! Dabei genießt er heute seine „Zweibeinigkeit" zwischen Konzert- und Unterrichtstätigkeit durchaus.
- Als Gymnasiast hat Carsten viel Jazzpiano und Big-Band gespielt, was ihm beim Begreifen von bezifferten Bässen sehr zugute kam und kommt.
- Deswegen ist Generalbass-Spielen für ihn heute ebenso selbstverständlich wie seine Muttersprache.
- Außerdem liebt er Französisch und Italienisch, spricht fließend Holländisch und recht brauchbar Englisch.
- Carsten steht sehr gerne auf dem Podium, allein oder im Ensemble, und „erzählt“ den Menschen im Publikum seine Musik – und genießt auch durchaus den dankbaren Applaus am Ende.