SWR2 Wiegenlieder

Liedtext

Stand

von Franz Schubert

Christoph Genz (Tenor)
Juliane Ruf (Klavier)

1. Wie sich der Äuglein kindlicher Himmel,
schlummerbelastet, lässig verschließt!
Schließe sie einst so, lockt dich die Erde:
drinnen ist Himmel, außen ist Lust!

2. Wie dir so schlafrot glühet die Wange!
Rosen aus Eden hauchten sie an:
Rosen die Wangen, Himmel die Augen,
heiterer Morgen, himmlischer Tag!

3. Wie des Gelockes goldige Wallung
kühlet der Schläfe glühenden Saum.
Schön ist das Goldhaar, schöner der Kranz drauf:
träum du vom Lorbeer, bis er dir blüht.

4. Liebliches Mündchen, Engel umwehn dich,
drinnen die Unschuld, drinnen die Lieb!
Wahre sie, Kindchen, wahre sie treulich!
Lippen sind Rosen, Lippen sind Glut.

5. Wie dir ein Engel faltet die Händchen,
falte sie einst so, gehst du zur Ruh!
Schön sind die Träume, wenn man gebetet:
Und das Erwachen lohnt mit dem Traum.

Musik: Franz Schubert (1797–1828), op. 105, Nr.2 D 498
Text: Johann Gabriel Seidl (1804-1875)

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Autor/in
SWR