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Zehn Fragen an Simon Höfele

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Simon Höfele, geboren 1994 in Gross-Umstadt, erhielt ab dem 7. Lebensjahr seinen ersten Trompetenunterricht und war seit 2008 erst Jungstudent, seit 2012 dann regulärer Student bei Professor Reinhold Friedrich an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Höfele gewann u. a. den 1. Preis beim Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb 2015 und ist außerdem Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs 2016. 

Erstmals seit 23 Jahren wurde dieser Preis wieder in der Kategorie Trompete vergeben. Vielfältige Förderung erfährt Simon Höfele auch als Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben. Als junger Trompeter spielt er bereits auf großen Bühnen, mit internationalen Partnern wie dem Königlichen Concertgebouworkest Amsterdam, dem Shanghai Philharmonic Orchestra oder dem Stuttgarter Kammerorchester. Der leidenschaftliche Fotograf Höfele lebt in Karlsruhe und engagiert sich gegen den Verlust von Kunst und Kultur.

Wann fiel für Dich die Entscheidung, Musiker zu werden?
Die Entscheidung Musiker zu werden, fiel bei mir schon recht früh, da ich aus einer Musikerfamilie komme. Stets von Musik umgeben, wollte ich schon immer genau das werden, da hat sich bis heute nichts geändert. 

Das Schwierigste am Berufsleben als Musiker?
Als Trompeter eine Wohnung zu finden, in der man ungestört üben kann … 

Welche Website oder welcher YouTube-Kanal ist derzeit Dein Favorit?
Websites weniger, aber dafür ein paar YouTube-Kanale. Die haben zwar nichts mit Musik zu tun, aber dafür mit Fotografie, wofür ich mich in meiner restlichen Zeit außerhalb von Übungsräumen und Konzertsälen begeistere: The Art Of Photography, Negative Feedback und Matt Day. 

Der bisherige Höhepunkt Deiner musikalischen Karriere?
Ganz klar das Solokonzert mit dem fantastischen Royal Concertgebouw Orchestra unter der Leitung von Semyon Bychkov im Concertgebouw Amsterdam! Diese Woche war einfach unbeschreiblich schon. Dass ich mit meinen damals 20 Jahren die Möglichkeit bekam, mit diesen Weltklasse-Musikern zu spielen, war einfach ein Traum, der in Erfüllung ging, den zu träumen ich mich davor nie gewagt hatte. 

Lieber ein Publikum, das sitzt und lauscht, oder eines, das aufsteht und tanzt?
Im Idealfall ein Publikum, das erst sitzt und lauscht und dann am Ende aufsteht und tanzt. Alternativ ist Klatschen auch nicht schlecht ;-) 

Welchem Musiker, der tot ist, würdest Du gern einmal begegnen?
Da gibt es ja spätestens seit letztem Jahr leider eine recht große Auswahl. Allerdings wäre es wohl trotzdem Claudio Abbado. 

Deine Helden in der Wirklichkeit?
Meine "wirklichen" Helden sind natürlich meine Eltern, ohne deren Unterstützung und Forderung ich niemals das wäre, was ich gerade bin und hoffentlich bald sein werde, und selbstverständlich mein wunderbarer Professor Reinhold Friedrich, von dem ich so viel musikalisch und menschlich gelernt habe und lerne wie von kaum einem. 

Wofür nimmst Du Dir Zeit?
Ganz ad hoc: für Musik, Fotografie und meine Freundin. 

An welchem außergewöhnlichen Ort würdest Du gerne einmal ein Konzert geben?
Beim Reisen stelle ich mir öfters vor, wie es wohl ist, nicht in einem Konzertsaal zu spielen, sondern einfach mal in der Natur. In der Wüste üben, das Echo in den Bergen ausreizen oder mal auf offener See ins Leere spielen. 

Etwas, das Dir Deine Eltern immer geraten haben? Und hatten sie Recht?
Zimmer aufräumen. Warum, weiß ich bis heute nicht …

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SWR