Jazz Session

SWR Jazz College mit Lylac, FRANZI und der Jil Pappert Band

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Autor/in
Konrad Bott

Das SWR Jazz College ist ein Konzertabend mit jungen Musiker*innen aus den Jazz-Instituten im Südwesten. In der Musikhochschule Stuttgart steht dieses Mal der Gesang im Fokus. Es stehen auf der Bühne: das A-Capella-Quintett Lylac aus Mainz, die Soul-Fraktion FRANZI und das Quartett der Sängerin Jil Pappert aus Mannheim.

Starke Stimmen beim SWR Jazz College

Das SWR Jazz College ist eine Kooperation von SWR Kultur mit den Jazzinstituten im Sendegebiet – den Musikhochschulen Mainz, Mannheim und Stuttgart. An einem Abend pro Semester kommen drei Bands (eine von jeder Hochschule) zusammen, um ein Konzert zu spielen. Sie haben sich vorher beworben und sind hochschulintern ausgewählt worden.

Der Abend findet rotierend in Mannheim, Mainz und Stuttgart statt. Am 18. April 2024 fand das sechste Konzert der Reihe statt, diesmal standen starke Stimmen im Fokus: zwei Bands mit Sängerinnen als Leaderinnen, die Jil Pappert Band aus Mannheim und FRANZI aus Stuttgart, und die A-Capella-Truppe Lylac aus Mainz.

Jil Pappert Band

Mannheim eröffnet! Jil Pappert und ihre Band machen Musik, die sie „New Urban Jazz“ nennen. Es ist eine Mischung aus dem Puls traditioneller Jazzformen, dem Selbstverständnis junger Musiker*innen, die durch globale und digitale Vernetzungen ständig ihren stilistischen Horizont erweitern und der puren Freude an Groove und Melodien.

Jil nutzt den Abend, um ein paar neu geschriebene Stücke mit ihrer Band auf die Bühne zu bringen. Sie sagt, dass Melancholie ein wichtiger Bestandteil ihres eigenen Geschmacks und damit auch ihrer Stücke sind. Und es stimmt, eine feine melancholische Note zieht sich selbst durch die knackigeren, druckvollen Nummern. Dabei trägt diese Melancholie nie Selbstmitleid in sich, sondern eher eine Art unbeugsame Majestät.

Jil Pappert und ihre Band beim Auftritt in Stuttgart
Eingespieltes Team aus Mannheim: Silvina Gaß (Saxophon), Lukas DeRungs (Klavier), Constantin Herzog (Kontrabass), Jil Pappert (Stimme), Jakob Dinnebier (Schlagzeug) und Jani Laakso (Trompete)

Lylac

Auf die sympathische Erhabenheit von Jil Pappert folgt eine Band, die sich mit Hingabe basisdemokratisch organisiert – und das ganz ohne Instrumente. Das Mainzer A-Capella-Quintett „Lylac“ ist ein eingeschworenes Team und vereint Studierende aus verschiedenen Musikstilen – von der Kirchenmusik, über die Klassik bis zum Pop, vom Bachelor bis zum abgeschlossenen Master.

Die unmittelbare Wirkung der fünf Stimmen entfaltet sich in den anrührenden Stücken von Helen Skobowsky genau so stark wie in David Frankes humorvoller Komposition. Die bunten Gesangsblüten, die da sprießen, sind kurzweilig und beeindruckend.

Die Mitglieder der A-Capella-Truppe Lylac beim Auftritt
Die junge Mainzer A-Capella-Künstler*innen der Band Lylac: Nadja Brezger (Sopran), Helen Skobowsky (Alt), Dominick Wiskoski (Tenor), Esther Bathelt (Sopran) und David Franke (Bass).

FRANZI

Eine klanglich ganz andere Welt ist die Band mit Heimvorteil – FRANZI aus Stuttgart. Vier Instrumentalisten, die sich als Band rund um die Sängerin Franziska Stöger formieren. Die Leaderin studiert bei Fola Dada und kann dort, so sagt sie es selbst, wunderbar an ihrem Mix aus Soul und Pop feilen.

Auf der Bühne kann sie aus sich heraus gehen, ihre eigene Introvertiertheit in den Schatten stellen, sich von der stillen Beobachterin des Alltags zur Performerin verwandeln. Ihre Kompositionen sind Ohrwürmer, geschmackvoll und effektiv arrangiert, die Band spielt tight – es dürfte niemanden wundern wenn FRANZI, so wie Frontfrau Franziska Stöger es sich wünscht, demnächst schon auf größeren Festivals spielt.

Sängerin Franzi Stöger und die anderen Mitglieder ihrer Band
Jazz aus Stuttgart: Daniel Weiß (Keys), Valentin Hansel (Gitarre), Franziska Stöger (Stimme), Klemens Fregin (Schlagzeug), Joel Büttner (Bass)

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Von Julia Neupert

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Konrad Bott