Hunderttausende Menschen sind am Wochenende auf die Straßen gegangen, um gegen rechtes Gedankengut und gegen die AfD zu demonstrieren. Die Publizistin Jagoda Marinić zeigt sich im SWR2 Gespräch sehr berührt von den Protesten, „nachdem wir uns seit Monaten gefragt hatten, wo sind die Menschen auf den Straßen? Endlich stehen die Menschen da und verstehen, wir können etwas tun“.
Ist das schon der erhoffte Stimmungswandel in der Bevölkerung?
Der Soziologe Klaus Hurrelmann nennt die Proteste einen „Befreiungsschlag von Menschen, die lange mit sich selbst beschäftigt waren“. Marinić sieht das differenzierter und sagt, sie hatte Sorge, dass die Menschen nach den Krisen der jüngsten Vergangenheit in einer Apathie landen. Es sei jedoch ein neuer Optimismus zu spüren, es gebe eine Solidarisierung mit den demokratischen Werten. Aber die Frage sei jetzt eben, wohin dieser Optimismus trage.
Es ist so ein Moment, wo viele verstehen: Ich kann's nicht mehr abwarten. Das Reden über Krisen darf uns letztlich nicht in die Handlungsunfähigkeit führen.
Nötig ist Einigkeit der Ampel und AfD-Verbotsverfahren
Um die Proteste gegen rechts wirksam voranzutreiben und politisch zu nutzen, sei es wichtig, dass die Ampelregierung Einigkeit zeige. Die FDP dürfe sich nicht als Opposition positionieren. Marinić hält es für wünschenswert, ein Verbotsverfahren gegen die AfD anzustreben.
Proteste gegen geplante Zerschlagung der Demokratie
Aktuell Bundespräsident Steinmeier lobt die Massenproteste gegen Rechts
Die Themen: Wieder hunderttausende gegen rechts auf der Straße ++
Die Bedrohung durch die Huthi im Roten Meer ++ Porträt neuer Präsident von Liberia Joseph Boakai ++ Eröffnungsfeier Europäische Kulturhauptstadt Bad Ischl/Salzkammergut
Aktuell Das große Demo-Wochenende – was kommt danach?
Die Themen: Das Demo-Wochenende als bisheriger Höhepunkt der Protestwelle – und jetzt? Neuer Ampel-Zoff? Kinderfreibetrag vs Kindergeld ++ „Kleiner Nahost-Gipfel“ - EU-Außenminister zu Wegen aus dem Gaza-Krieg ++ US-Wahlkampf: De Santis steigt aus – zugunsten Trumps ++ Wirtschaft/Börse: GDL kündigt längsten Streik der Bahngeschichte an
Proteste in vielen Städten am Wochenende Mehr als 100.000 Menschen demonstrieren in BW gegen Rechtsextremismus
Zehntausende haben am Samstag allein in Baden-Württemberg gegen Rechtsextremismus demonstriert. Die teilnehmerstärkste Demonstration fand am Samstag in Karlsruhe statt, am Sonntag in Freiburg.
Größte Kundgebung am Wochenende in Koblenz Tausende Menschen demonstrieren in RLP gegen "Rechts"
5.000 Demonstranten in Koblenz, 250 in Kusel, 100 in Pirmasens und 500 in Kasel. In Rheinland-Pfalz sind am Wochenende viele Menschen auf die Straßen gegangen, um sich für Demokratie und gegen rechts stark zu machen.