Wie ein Naturereignis hat Senthuran Varatharajah 2016 mit seinem Debutroman "Vor der Zunahme der Zeichen" - über Brüche in migrantischen Biografien - die deutsche Literaturszene betreten. Heimat, sagt der aus Sri Lanka stammende Schriftsteller, sei für ihn ein Ort der Fremde: eine Kategorie, die keine Rolle spiele.
In seinem aktuellen Roman "Rot (Hunger)" beschreibt der studierte Theologe und Philosoph eine brutale Form der Sehnsucht: Einen monströsen Kriminalfall, in dem der Täter das Opfer, wie zuvor vereinbart, tötet, zerteilt und Teile davon isst, erzählt er als Liebesgeschichte.