Wie Stress das Wahlverhalten beeinflusst

Neurowissenschaftlerin: Wähler können in Krisenzeiten nicht gut abstrahieren

Stand
Interview
Frauke Oppenberg

Hochwasser, Messerattacken und sowieso die Großkrisenlage: All diese Ereignisse lösen Stress bei der Wählerschaft aus und machen die Menschen emotional.

„Die Multikrisen setzen unser Gehirn in einen Zustand der Unsicherheit“, sagt die Neurowissenschaftlerin Maren Urner im Gespräch mit SWR Kultur. Die Professorin für Medienpsychologie an der Media University of Applied Sciences in Köln hat zu diesem Thema ein Buch geschrieben: „Radikal emotional. Wie Gefühle Politik machen“. Unter Stress „verfallen wir in einen ultra-kurzfristigen Denkmodus, der dazu führt, dass wir noch empfänglicher für einfache und plakative Botschaften sind“, so Urner.

Die Neurowissenschaftlerin Maren Urner im Gespräch

Gespräch Stress durch negative Informationsflut - Maren Urner plädiert für Medienhygiene   

„Unser Gehirn ist ein empfindliches Organ“, sagt Maren Urner. „Wir sollten es nicht vollmüllen, mit einer Informationsflut, die uns nicht weiterbringt.“ Besonders kritisch sieht die 35jährige Neurowissenschaftlerin die Masse an negativen Schlagzeilen, die uns in chronischen Stress versetzt. Sie plädiert für mehr Konstruktiven Journalismus.

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