Tag der indigenen Völker

Indigene Völker kämpfen um ihre letzten Territorien – weltweit nur noch 370 Millionen Menschen

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Autor/in
Doris Maull

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„Weltweit kämpfen indigene Völker um die die letzten Territorien, die ihnen gehören“, erklärt Eliane Fernandes Ferreira von der Gesellschaft für bedrohte Völker. Im Fall des Amazonas-Gebietes hänge dieser Kampf direkt mit dem Erhalt des Waldes zusammen. Insgesamt zählen indigene Völker weltweit nur noch 370 Millionen Menschen. „Viele von ihnen sind dezimiert worden“, beklagt Fernandes Ferreira im Gespräch mit SWR2.

Der 9. August ist von den Vereinten Nationen zum internationalen Tag der indigenen Völker ausgerufen worden. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation, die sich für verfolgte und bedrohte ethnische und religiöse Minderheiten, Nationalitäten und indigene Gemeinschaften einsetzt. Sie ist in UN-Gremien vertreten und hat dort auch Rederecht.

Gespräch Experte: Indigene Völker sind die besten Naturschützer

Indigene Völker seien die besten Hüter der Natur, sagt Niklas Ennen von der Organisation Survival International zum Internationalen Tags der indigenen Bevölkerungen in SWR2. 80 Prozent der globalen Artenvielfalt befänden sich in indigenen Gebieten. Geschützte indigene Lebensräume seien deshalb beispielsweise der beste Schutz gegen die Abholzung von Wäldern.

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Gesellschaft Indianer in den USA – Neues Selbstbewusstsein der Native Americans

Unsere Winnetou-Klischees sind überholt. Mit dem Leben der Indigenen in den USA haben sie nichts zu tun. Die sind zwar weniger sichtbar als andere Minderheiten, aber selbstbewusst.

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Lesetipp von der Autorin Isabel Fargo Cole David Graeber & David Wengrow – Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit

Menschheitsgeschichte – ganz neu gedacht und erzählt! In ihrem großen Gemeinschafswerk „Anfänge“ erzählen der Anthropologe David Graeber und der Archäologe David Wengrow die Geschichte der Menschheit neu.
Besonderes Augenmerk gilt dabei den Organisationsformen der menschlichen Frühgeschichte und dem – verdrängten – Einfluss indigener Kulturen auf das europäische Denken seit der Aufklärung.
Die amerikanische Autorin Isabel Fargo Cole findet den Band „Anfänge“ ganz hervorragend. Auf SWR2 empfiehlt sie ihn zur Lektüre, weil er in unserer krisenhaften Zeit die anarchische Kreativität hervorhebt, mit der Menschen in ihrer Geschichte Probleme zu lösen verstanden. „Ich empfehle das Buch gern“, sagt Isabel Fargo Cole, „weil es für mich auch ein sehr optimistisches Buch ist.“
Lesetipp von der Autorin Isabel Fargo Cole.
Aus dem Englischen von Henning Dedekind, Helmut Dierlamm und Andreas Thomsen
Klett-Cotta Verlag, 672 Seiten, 28 Euro
ISBN 978-3-608-98508-5

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