Wenn sie einfielen, dann konnten nur noch die Götter helfen: Wikinger. Ihr Ruf, vor allem der, unbesiegbar und erbarmungslos zu sein, eilte ihnen voraus und hängt ihnen immer noch nach. Wir alle glauben, ein sehr genaues Bild von Wikingern zu haben, von den "Terroristen des Mittelalters", von ihren Schiffen, ihren Zöpfen, Bärten, gehörnten Helmen und Äxten.
Dabei ranken sich um die angeblichen Barbaren unzählige Mythen und Legenden und letzten Endes ist das Bild des Wikingers, das wir heute haben, mehr Phantasma als Realität. Noch schlimmer: das allerwenigste erweist sich bei genauerer Betrachtung als wahr.
Das fängt schon bei der Frage an wer die Wikinger überhaupt waren. "Wikinger" jedenfalls, hätten sie selbst sich nicht genannt. Vikings, die Plünderfahrten, bei denen sie überall in Europa Dörfer, Klöster und ganze Städte in Angst und Schrecken versetzten, kamen nur äußerst selten vor, die allermeisten der Nordmänner haben vermutlich nie eine mitgemacht. Und die Hörner auf den Helmen - die sind gar eine Erfindung von Richard Wagner. Wo sich Mythos und Wahrheit dann aber doch treffen, das ist auf hoher See: wie die Wikinger es schafften so weite Strecken übers offene Meer, teilweise bis nach Amerika zu fahren - und das lange vor Christoph Kolumbus, das ist auch heute noch mehr als beeindruckend.
Wer die Wikinger waren, wie sie lebten, wo und wie sie Spuren hinterlassen haben, warum sie uns heute so begeistern und was ein Wikingerfürst und der Mobilfunkstandard Bluetooth miteinander zu tun haben, dem wollen wir in dieser SWR Kultur Matinee auf den Grund gehen.
Gesprächspartner der Sendung sind Dr. Matthias Toplak, Leiter es Wikingermuseums Haithabu, Prof. Verena Höfig vom Institut für Nordische Philologie der LMU München und Henrik Oerding, Leiter des Ressorts Digitales der ZEIT.
Redaktion: Monika Kursawe
Musikredaktion: Janine Putzek
Sonntagsfeuilleton mit Stefanie Junker.