Auf den ersten Blick scheint dieser politische Termin harmlos zu sein: Hendrik Wüst und Boris Rhein – die CDU-Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen und Hessen – wandern gemeinsam von einem Bundesland zum anderen. Auf den zweiten Blick jedoch wandert hier öffentlichkeitswirksam die innerparteiliche Konkurrenz von CDU-Chef Friedrich Merz: „Merz sollte sehr gewarnt sein, Wüst und Rhein regieren beide in ihren Bundesländern mit den Grünen und beide sind auf einem viel liberaleren Kurs als Merz“, sagt die Publizistin Liane Bednarz im Gespräch mit SWR2.
Generell habe sich die Stimmung innerhalb der Union nach dessen letzten Aussagen zur möglichen Kooperation zwischen CDU und AfD auf kommunaler Ebene gegen Merz gedreht. Der liberale Flügel der Partei sei ohnehin schon länger kritisch eingestellt, das sehr konservative Lager hingegen „ist unzufrieden, weil er zurückgerudert ist“.
Auch sein größter Förderer Wolfgang Schäuble habe den Parteichef in der Debatte nicht unterstützt – diese kritischen Stimmen äußerten sich auch in schlechten Umfragewerten, so Bednarz, einer aktuellen INSA-Umfrage zufolge sei „nur jeder fünfte potenzielle CDU-Wähler der Ansicht, dass man mit einem Kanzlerkandidaten Merz die besten Chancen habe.“
"Auf keinen Fall" Kretschmann lehnt Zusammenarbeit mit AfD ab
Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann hat sich gegen jegliche Form der Zusammenarbeit mit der AfD ausgesprochen. Er kritisierte die Äußerungen von CDU-Parteichef Merz.
Sommerinterview von SWR Aktuell BW-Innenminister Strobl: Keine Zusammenarbeit mit der AfD
Am Sonntag deutet CDU-Chef Merz Offenheit zu einer Zusammenarbeit mit der AfD auf kommunaler Ebene an. Heute relativiert er seine Aussagen. In BW gibt der CDU-Innenminister ein politisches Versprechen ab.