Was macht den Mythos Fritz Walter aus?
Das Wunder von Bern: ein sportlicher Erfolg, der zum historischen Ereignis wurde. Deutschland ist Weltmeister und die Nation hat ein neues Idol: Fritz Walter, Kapitän der Nationalmannschaft.
Was macht seinen Mythos aus? Michael Risel diskutiert im SWR2 Forum mit dem Theologen Markwart Herzog, dem Philosophen Gunter Gebauer und dem Journalisten Horst Konzok.
Der Nationalmann: Walter und die Bundesrepublik
„Es gibt drei Gründungsväter der Bundesrepublik“, erklärte Historiker Joachim Fest einmal, „politisch ist es Adenauer, wirtschaftlich Erhard und mental Fritz Walter.“
Der Ausnahmefußballer aus Kaiserslautern verkörpert die Verfasstheit der jungen Demokratie, die mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1954 einen ersten Selbstbewusstseinsschub erfährt: Wir sind wieder wer, aber wir bleiben fleißig und bescheiden, und den Krieg... haben wir fast vergessen. Wie so viele hatte sich Fritz Walter irgendwie durch die Nazi-Zeit gedribbelt, um dann freien Lauf zu haben.
Etwas anderes Porträt: Fritz Walter in der Lyrik
Auch der Russe Jewgeni Jewtuschenko (1932-2017) wollte Fußballer werden. Doch es kam anders: Er füllte die Fußballstadien mit dem Vortrag seiner Gedichte. Aber immer wieder hat er den Ball und das Spiel in seiner Lyrik thematisiert. In seinem Text „UdSSR - BRD 1955“ spielt Fritz Walter die Hauptrolle.
Fritz Walter in Fakten und Geschichten
Mit Archivradio-Beiträgen und einem Blick auf die Rolle, die Walter noch heute in Rheinland-Pfalz und auf dem Betzenberg spielt, zeichnet SWR Wissen ein detailliertes Porträt zum Geburtstag des Fußball-Idols.
SWR Sport widmet Walter eine ganz besondere Geburtstagsfeier: 100 Tage lang gibt es Geschichten aus seinem Leben, mit bekannten und weniger bekannten Seiten des Sportsmanns: manche bekannter, manche weniger bekannt, teilweise anrührend und persönlich.