Ob in Georgien, Armenien oder auf dem Maidan in Kiew - als Journalistin berichtet Alice Bota über politische Revolutionen weltweit, bevorzugt allerdings aus Osteuropa. Besonders beeindruckt ist die ehemalige Leiterin des Moskau-Büros der ZEIT von den Frauen in Belarus, die Machthaber Alexander Lukaschenko herausfordern: „Diese Protestbewegung hat es mir angetan.“
Mutige Frauen in Belarus
Für ihr Buch „Die Frauen von Belarus“ führte Alice Bota mehr als 100 Gespräche mit Aktivistinnen und Aktivisten – allerdings nur aus der Ferne und online, ein Journalisten-Visum bekam sie nicht. Eine sehr intensive Zeit, nächtelang wartete sie oft auf Antwort. „Und wenn nach zwölf Stunden keine kam, dann wusste ich, derjenige ist verhaftet worden.“
Deutschland sollte hinschauen
Alice Bota wünscht sich in Deutschland mehr Aufmerksamkeit für die ehemaligen Sowjetländer: „Was dort passiert, geht uns an.“ Ob sie selbst so mutig sein könnte, wie Swetlana Tychanowskaja oder Veronika Zepkalo, deren Männer im Gefängnis und deren Kinder aus Sicherheitsgründen im Exil leben, weiß Alice Bota nicht. Sie ist selbst 2021 erst Mutter geworden: „Ich hoffe und bete, dass ich das nie herausfinden muss.“