Im gleichen Maße, in dem das Schämen durch Selbstzermürbung und -regulierung ein Gewaltverhältnis begründet, erzeugt es auch Empathie, Einfühlung in Andere - ganz egal, ob ich michvorAnderen oderfürAndere schäme.
Erst durch die Scham wird der Mensch zum "interessanten Tier" (Nietzsche). Sie bewirkt eine Verfeinerung und Vertiefung, verwandelt bloße Affekte in Gefühle.
Anhand von Max Schelers Anthropologie der Scham lässt sich zeigen, wie die virtuosen Verschiebungen, die das Schämen erfordert, künstlerische Werkprozesse begleitet, fördert und initiiert.
Teil 3, "Schamlosigkeit", Montag, 23. November, 22.03 Uhr
Kein Manuskript erhältlich