Wird der Hahn künftig ein Flughafen bleiben oder ein Gewerbepark mit Flugbetrieb? Diese Frage stellt sich, denn der Flughafen im Hunsrück soll an die Triwo AG verkauft werden. Der Mann hinter dieser Firma aus Trier ist Peter Adrian. Jahrelanger Präsident der Industrie und Handelskammer Trier und seit zwei Jahren auch der Deutschen Industrie und Handelskammer.
Verkaufspoker um Flughafen beendet Trierer Triwo AG übernimmt den Flughafen Hahn
Die Trierer Triwo AG des Unternehmers Peter Adrian übernimmt den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn. Das hat der Insolvenzverwalter mitgeteilt.
Zudem war Adrian fast von Beginn an – also schon in den 90er Jahren – am und um den Flughafen herum an Geschäften und Firmen beteiligt. Dementsprechend kennt Peter Adrian den Flughafen Hahn und die Region Hunsrück sehr gut. Er weiß also, worauf er sich beim Kauf des bisher nicht rentablen Hahns einlässt.
Triwo AG übernimmt Flughafen Hahn Peter Adrian: Unternehmer mit Pilotenschein und Weitblick
Chef eines weit verzweigten Unternehmens, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer und nun Käufer des Flughafens Hahn: Der passionierte Pilot Peter Adrian liebt es, das Steuer zu übernehmen.
Bereits 2016 war Adrians Triwo AG am Flughafen Hahn interessiert. Damals hatte die Firma allerdings nicht unbedingt den Weiterbetrieb des Flughafens mit Passagier- und Frachtflügen im Sinn. Den Zuschlag bekamen sie nicht. Laut Medienberichten hat Peter Adrian nun aber zugesichert, den Flughafenbetrieb weiterzuführen und die rund 400 Beschäftigten am Hahn zu übernehmen. Ich bleibe skeptisch, wie lange diese Zusicherung gelten wird.
Zwar kennt sich Adrian mit kleinen Flugplätzen aus, zur Triwo AG gehören bereits die Flugplätze Zweibrücken, Mendig, Egelsbach und Oberpfaffenhofen. Doch sind diese „Flughäfen“ höchstens noch Sonderlandeplätze, ein regulärer Passagier- und Frachtflugbetrieb ist dort nicht möglich. Die Triwo AG betreibt sie rentabel mit wenig Aufwand und Personal.
Gewerbeparks sind Kerngeschäft der Triwo AG
Das Hauptgeschäft der Triwo AG ist nicht der klassische Flugbetrieb. An ihren bisherigen Flugplatz-Standorten gibt es u.a. Auto-Teststrecken, Industrie-, Solar- und Gewerbeparks oder Hubschrauber- und Privatjet-Landeplätze. Peter Adrian bzw. die Triwo AG haben Erfahrung darin, einen regulären Flughafenbetrieb einzustellen, wie vor knapp zehn Jahren bei der Übernahme des Flughafens Zweibrücken.
Unternehmer oder Abenteurer
Dass dem Hahn ein ähnliches Schicksal erspart bleiben könnte, dafür spricht, dass er einen großen Goldschatz hütet: seine Nachtflugerlaubnis – fast schon eine Seltenheit in Deutschland. Und der Hahn hat sicherlich auch in seiner Funktion als Flughafen einen besonderen Platz im Herzen des Geschäftsmannes Peter Adrian, einem begeisterten Piloten und einem Mann der ersten Stunde am Hahn. Er selbst gibt dem Flughafenbetrieb am Hahn eine gute Geschäftsprognose und scheint sich wirklich auf das Abenteuer Hahn einlassen zu wollen. Dies überrascht mich, denn der Unternehmer Peter Adrian war bisher alles andere als ein Abenteurer.