In Rheinland-Pfalz waren im Mai fast 108.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent. Im Vergleich zum April sind es 1.500 Menschen oder 1,3 Prozent weniger. Damit hat sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz nach März und April auch im Mai fortgesetzt.
Im Vergleich zum Mai 2022 wurden allerdings 12.200 registrierte Arbeitslose mehr gezählt. Die Quote lag damals bei 4,2 Prozent.
Dreyer: "Müssen uns schwierigen Aufgaben stellen"
Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt stehe vor vielfältigen Herausforderungen, teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) mit. "Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der Energiekrise sind auf dem Arbeitsmarkt noch immer deutlich spürbar", sagte die SPD-Politikerin. Auch der Fachkräftemangel mache sich in Rheinland-Pfalz bemerkbar. "Trotz der weiterhin soliden Ausgangslage im Land müssen wir uns diesen schwierigen Aufgaben stellen."
Arbeitsmarkt in RLP: Viele offene Stellen
Deutliche Zuwächse bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten gab es unter anderem in den Bereichen Information und Kommunikation und dem Gastgewerbe in Rheinland-Pfalz.
Laut der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit zeigt sich der Arbeitsmarkt weiterhin robust. Zwar gehe die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften zurück, es gebe aber mit 43.000 gemeldeten offenen Arbeitsstellen immer noch mehr zu besetzen als vor Corona.
Mehr als Sechs Monate für Besetzung einer Stelle
Nach Angaben der Regionaldirektion werden mehr als sechs Monate benötigt, um eine Stelle mit der passenden Fachkraft besetzen zu können. Der demografische Wandel verstärke den Fachkräftemangel: "In den nächsten zehn Jahren geht jeder vierte der aktuell rund 171.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Ruhestand", heißt es in einer Mitteilung zum Beispiel der Westpfalz.
8.400 Jugendliche suchen noch Ausbildungsplatz
Nach Angaben der Arbeitsagentur sind in Rheinland-Pfalz noch 8.400 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stünden 13.300 offene Ausbildungsplätze.
Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, ermuntert Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dazu, auch Jugendlichen eine Chance zu geben, "die auf den ersten Blick nicht zu den Traumkandidaten zählen". "Junge Menschen entwickeln sich weiter und können zur begehrten Fachkraft im Unternehmen werden", so Schulz.