Weinkontrolle im Landesuntersuchungsamt in Mainz (Archiv)

Etikettenschwindel häufigster Grund

Kontroll-Bilanz: Behörde beanstandet 269 Weine in RLP

Stand

Das Landesuntersuchungsamt hat seine Weinüberwachungs-Bilanz für 2023 vorgelegt. 7,2 Prozent der überprüften Weine wurden beanstandet - häufig wegen Kennzeichnungsfehlern.

Es ist eine der wichtigsten Aufgaben des Landesuntersuchungsamts in Koblenz: Die Behörde überwacht die Herstellung und Kennzeichnung von Weinen in Rheinland-Pfalz, dem Bundesland mit der größten Rebfläche in Deutschland. Am Dienstag hat das Amt seine Bilanz für das Jahr 2023 bekanntgegeben. Demnach fielen 269 von 3.734 geprüften in- und ausländischen Weinen durch. Das entspricht einer Quote von rund 7,2 Prozent. Die Ergebnisse sind damit ähnlich wie im Vorjahr: 2022 wurden 7,1 Prozent aller untersuchten Weine beanstandet.

Häufigste Beanstandung: Kennzeichnungsfehler

Vor allem monierten die Kontrolleure Kennzeichnungsfehler: Falsche Angaben zu Alkoholgehalt oder der verwendeten Rebsorte zum Beispiel. Beanstandet wurden auch unzutreffende Geschmacksangaben wie trocken oder halbtrocken. In manchen Fällen waren die Hinweise auf allergieauslösende Stoffe wie Schwefeldioxid nicht ausreichend.

Die Prüfer entdeckten auch einige schwerwiegende Verstöße. So musste ein Betrieb fast 16.000 Liter Wein aus dem Verkehr ziehen, weil er ihn fälschlicherweise als "Steillagen"-Wein bezeichnet hatte. Für Steillagen-Weine lassen sich höhere Preise erzielen.

Wasser und Zucker im Wein

Es wurde zuweilen auch gepanscht: In einigen Proben konnten die Kontrolleure nachweisen, dass Zucker, künstliche Aromastoffe oder Wasser in den Wein gemischt worden waren. Insgesamt 57 Proben fielen den Kontrolleuren negativ auf, weil gegen Grenzwerte verstoßen oder Wein unzulässig behandelt wurde. Immerhin: Sie stellten keine Verstöße fest, die gesundheitliche Folgen bei Weintrinkerinnen und Weintrinkern hätten auslösen können.

Neustadt

Nach Diskussion um das Amt der Pfälzischen Weinhoheiten Pfalzwein in Neustadt rudert zurück: Pfälzische Weinkönigin bleibt

Das Amt der Pfälzischen Weinkönigin bleibt. Das hat der Verein Pfalzwein mitgeteilt. Der Verein hatte geplant, statt einer Weinkönigin in Zukunft einen Weinbotschafter oder - botschafterin zu küren. Das hatte für eine riesige Diskussion in der Pfalz gesorgt.

SWR4 am Nachmittag SWR4

Pfalz

Hälfte der Winzerbetriebe vor dem Aus? Sinkender Weinabsatz bedroht Weinbau in der Pfalz

Die Nachfrage nach Wein ist eingebrochen, sinkt nach Experten-Angaben jährlich um etwa 10 Prozent. Mit dramatischen Folgen auch für Pfälzer Winzer.

Stand
Autor/in
SWR