Wann ist jemand hirntot?

Im Organspende-Register können seit dem 18. März 2024 alle in Deutschland ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende hinterlegen. Der Eintrag ist kostenlos, freiwillig und rechtlich verbindlich. Er kann jederzeit geändert oder gelöscht werden. Für den Eintrag ist ein Personalausweis mit Online-Funktion, ein elektronischer Aufenthaltstitel oder eine eID-Karte nötig.

Hirntod ist Voraussetzung

Um Organe spenden zu können, muss eine Person hirntot sein. Es sei denn, es handelt sich um eine Lebendorganspende, wie zum Beispiel die einer der beiden Nieren oder eines Teils der Leber. Doch auch diese Spenden unterliegen strengen Regelungen.

Der Hirntod muss von zwei Ärzt:innen unabhängig voneinander diagnostiziert werden. Dabei wird zuerst geprüft, ob das Gehirn tatsächlich geschädigt wurde oder, ob es eine andere Ursache für die Bewusstlosigkeit gibt, zum Beispiel ein Medikament. Der Hirntod beschreibt den unumkehrbaren Ausfall aller Gehirnfunktionen.

Dieser Zustand wird anhand von drei klinischen Symptomen festgestellt:

• Tiefe Bewusstlosigkeit, Koma
• Ausfall der Hirnstammreflexe
• Atemstillstand, Ausfall der Spontanatmung

Die Tests in diesen drei Bereichen werden nach zwölf bis 72 Stunden wiederholt. Außerdem kann das Gehirn zusätzlich untersucht werden, zum Beispiel daraufhin, ob im Gehirn Reize weitergegeben werden.

Kritik an Hirntod-Regelung für Organspende

Kritiker der Hirntod-Regelung zur Entnahme von Organen merken an, dass der Körper biologisch nicht tot ist, da Geräte den Herz-Kreislauf belebt halten.

Befürworter argumentieren, dass sie nicht mehr von einem lebendigen Menschen sprechen können, wenn der Mensch aus sich heraus nichts mehr steuern kann und biologische Prozesse im Körper durch externe Maschinen vonstattengehen.