Nur noch ambulante Versorgung

Krankenhaus Zell: Auch die letzte Station wird geschlossen

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Maximilian Storr
Maximilian Storr

Fast 150 Jahre Krankenhausgeschichte in Zell gehen jetzt zu Ende. Der Träger hat im Kreistag Cochem-Zell seine Pläne für das Haus vorgestellt. Betten wird es dort nicht mehr geben.

Die medizinische Versorgung im Kreis Cochem-Zell soll neu organisiert werden. Wer in einem Krankenhaus behandelt werden muss, kann nach Cochem oder Wittlich in die Klinik. Im Zeller Krankenhaus wird die letzte Station geschlossen.

Zell wird Standort für ein MVZ

Das Klinikum Mittelmosel in Zell soll jetzt in ein medizinisches Versorgungszentrum umgewandelt werden. Das hat der Geschäftsführer des Trägers, der Katharina Kasper Gruppe, Manfred Sunderhaus, in der heutigen Sitzung des Kreistags Cochem-Zell gesagt.

Die Mittelmosel Klinik Zell soll in ein medizinisches Versorgungszentrum umgewandelt werden.
Im Kreistag Cochem-Zell informierte der Träger des Zeller Klinikums über das Ende des stationären Bereichs.

Millionenverluste in den vergangenen Jahren

Grund für das Ende des stationären Bereichs ist nach Angaben des Trägers die finanzielle Situation. Das Haus habe in den letzten 20 Jahren 47 Millionen Euro an Defizit gemacht.

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Komplexe und planbare Operationen, die viel Geld bringen, würden eher in größeren Kliniken durchgeführt, hieß es.

Mehr ambulante Versorgung

Der stationäre Bereich werde geschlossen, dagegen solle der ambulante Bereich ausgebaut werden, so der Träger. Geplant ist auch, dass ein ambulantes OP-Zentrum entstehen soll. Leichtere Notfälle könnten in Zell dann bis 22 Uhr ambulant versorgt werden. Schwere Notfälle müssten allerdings nach Cochem oder Wittlich.

Angedacht ist außerdem, dass in Zell eine Kurzzeitpflege mit 40 Betten entstehen soll. Was mit den 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik in Zell passiert, ist noch unklar. Wie viele in die neuen Strukturen übernommen werden, wurde am Dienstag nicht gesagt.

Politik sieht noch Nachbesserungsbedarf

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zell, Jürgen Hoffmann (FDP) sagte nach der Kreistagssitzung, dass vor allem beim Thema der Notfallversorgung noch nachgeschärft werden müsse. Das sah Landrätin Anke Beilstein (CDU) ähnlich und verwies dabei auf die Ankündigung von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD), das noch ein weiterer Rettungswagen zur Verfügung gestellt werden soll.

Buhrufe in Kreistagssitzung

Nachdem der Träger seine Pläne für das Krankenhaus Zell vorgestellt hatte, gab es viele Buhrufe aus dem Zuschauerraum. Vor der Sitzung hatten rund 200 Menschen gegen die Schließungspläne demonstriert. Schon vor zwei Wochen gingen 1.000 Zeller für ihr Krankenhaus auf die Straße.

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