Abt Ignatius Maaß wirkt erleichtert. Nach jahrelangen Strapazen durch Bauarbeiten und immer neuen unangenehmen Überraschungen zeichnet sich ein Ende der Sanierung ab. Zu kämpfen war auf den bisherigen Baustellen mit Entwässerung und Statikproblemen. Aber ein wichtiger Teil der Sanierung ist vollendet: Westflügel, Südflügel und Ostflügel sind fertig.
Kreuzgang teilweise eingerüstet
Hohe Ansprüche der Denkmalpflege seien dabei berücksichtigt worden, sagt der Abt. Die Arbeiten am letzten Teil, dem Nordflügel, haben mit Jahresbeginn angefangen. Der Nordflügel ist am stärksten zerstört, denn er wurde im 19. Jahrhundert nach der Säkularisierung fast ganz abgerissen. Dadurch fehlte auch die Verbindung zwischen der Matthias-Basilika und dem Kloster.
Ein Gerüst verdeckt jetzt den Nordflügel. Das marode Dach und die gemauerten Ziegelstützen aus den 1950er Jahren werden nach und nach abgerissen. Dieses alte Dach war ohnehin nur ein Provisorium. Der Nordflügel soll ein neues Dach bekommen, eine leichte Stahlkonstruktion als Stütze mit Holzelementen.
Neue Stahlkonstruktion für den Nordflügel
Durch das neue Holzdach auf Stahlstützen soll wieder ein hallenartiger Raum entstehen. Die Herausforderung dabei: Es darf nur saniert, aber nicht rekonstruiert werden. Architekt Karl Feils sagt, eine Rekonstruktion sei auch deshalb nicht möglich, weil beim Abriss das Material verloren gegangen ist. Zudem wisse man nicht, welche Maße der Nordflügel hatte.
Der Schwerpunkt liege nun darauf, Geschichte sichtbar zu machen. Der Bau des Kreuzgangs im 13. Jahrhundert, aber auch die Veränderungen der Folgezeit müssten sichtbar bleiben. Die Stahlkonstruktion für die Stütze soll transparent wirken. So soll die Südwand des Basilika Querhauses und das Stufenportal als Ganzes wirken.
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Baukosten: Spenden benötigt
Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 830.000 Euro. Bistum und Bund haben Zuschüsse zugesagt. Ein großer Teil soll aber durch Spenden aufgebracht werden. Helmut Schröer, ehemaliger Oberbürgermeister von Trier und im Kuratorium der Stiftung St. Matthias sagt, bisher hätte man für die Sanierung der anderen drei Flügel schon 3,4 Millionen Euro gebraucht. Diese Summe sei nicht nur aus Geldern von Stadt, Land und Bund zusammengekommen, sondern auch dank vieler Einzelspenden von Institutionen wie Stadtwerke oder Sparkasse, aber auch von Bürgerinnen und Bürgern.