Die Staatsanwaltschaft hatte dem 25-Jährigen vorgeworfen, dass er Felder in Veldenz (Kreis Bernkastel-Wittlich) im Mai mit einem Traktor abgemäht hatte, ohne die Flächen zuvor nach Jungtieren abgesucht zu haben. Er habe auch keinen Jagdpächter damit beauftragt. Bei den Mäharbeiten seien schließlich drei Rehkitze getötet worden.
Das Gericht folgte dieser Ansicht und verurteilte den Landwirt zu einer Geldstrafe von 900 Euro. Der Anwalt des Angeklagten hatte einen Freispruch gefordert, so das Gericht.
Gefahr durch Mähmaschinen Wie Jäger in der Region Trier Rehkitze mit Drohnen retten
Um sie vor dem Tod durch Mähmaschinen zu schützen, organisieren Jagdverbände in der Region Trier aktuell Rettungsaktionen mit Drohnen. SWR-Reporterin Lara Dudek war dabei.
Wiesen vorher nicht kontrolliert
Nach Angaben des Gerichts wurden drei Rehkitze bei den Mäharbeiten verstümmelt. Sie seien an den Verletzungen gestorben. Landwirte sind allerdings dazu verpflichtet, vor solchen Arbeiten Flächen nach Rehkitzen oder anderen Jungtieren abzusuchen, oder diese Suche durch einen Jagdpächter veranlasst zu haben.
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Der Landwirt hatte sich daher wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz verantworten müssen. Das kann mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Jährlich 95.000 tote Kitze durchs Mähen
Nach Zahlen der deutschen Wildtierstiftung sind bislang jedes Jahr deutschlandweit fast 95.000 Rehkitze bei Mäharbeiten getötet worden. Vor allem im Frühjahr suchen Rehkitze, junge Hasen, brütende Vögel und andere Tiere Schutz in hohem Gras.
Immer wieder werden sie von Mähmaschinen verletzt oder getötet. Statt zu fliehen, verharren Kitze bei Gefahr oft flach und reglos auf dem Boden. Aus der Fahrerkabine von Maschinen sind sie dann gar nicht oder erst zu spät zu sehen.