Er ist der neue Chefcoach in Trier. Und er ist einer der jüngsten Chefcoaches im deutschen Profibasketball. Jacques Schneider (32) tritt ein schweres Erbe an. Denn er löst Triers Trainerlegende Don Beck ab. Ein Jahr lang war er bei den Gladiators sein Co-Trainer. Jetzt ist er der Chef. Und hat auch kein Problem damit, dass der erfolgreichste Coach im Trierer Basketball immer noch allgegenwärtig ist.
SWR Aktuell: Wie liefen die ersten Tage, vor allem wenn der Vorgänger auch immer mal wieder in der Halle auftaucht?
Jacques Schneider: Also Don ist eigentlich immer in der Halle, das muss ich vorwegsagen. Und das ist auch gut und richtig so. Denn einen so erfahrenen Trainer an seiner Seite zu haben, ist für mich sehr wertvoll. Die ersten Tage waren sehr positiv.
Ich freue mich auf den Job, ich habe daraufhin gearbeitet und wenn man seine persönlichen Ziele erreicht, fühlt man sich immer bestätigt. Die Arbeit mit der Mannschaft macht großen Spaß und es kommen aufregende Zeiten auf mich und das Team zu.
SWR Aktuell: Sie kennen die meisten Spieler, das Umfeld und die Halle aus der vorherigen Saison. Aber jetzt als Cheftrainer spüren Sie da einen anderen Druck kurz vor Saisonstart?
Schneider: Auch letztes Jahr, als ich hier angefangen habe, war das Kribbeln groß. Da hatte ich auch eine wichtige Position. Ich war Co-Trainer mit sehr viel Verantwortung und daneben sportlicher Leiter.
Aus im BBL-Pokal Gladiators Trier scheitern schon in erster Runde an Skyliners Frankfurt
Die Basketballer der Gladiators Trier haben am Freitagabend ihr Heimspiel in der
Arena gegen die Frankfurt Skyliners verloren. Die erste Partie in der neuen Saison des BBL-Pokals endete mit einer knappen 68:71-Niederlage. Zur Pause hatte Trier noch 34:32 geführt.
Jedes Spiel ist aufregend. Jedes Training will vorbereitet werden. Nervosität ist, glaube ich wichtig, damit man auch seinen Fokus behält. Ich würde meinen Job nicht gut machen, wenn ich vor den Spielen nicht eine gewisse Anspannung hätte. Für mich ist das Kribbeln wichtig, und je näher das erste Zweitligaspiel kommt, desto mehr nimmt das zu. Das ist aber auch ein sehr positives Gefühl für mich.
SWR Aktuell: Viele wichtige Spieler aus der letzten Saison sind in Trier geblieben. Auf was haben sie bei den vier Neuzugängen geachtet?
Schneider: Bei den neuen Spieler habe ich sehr stark darauf geschaut, wie die Spieler charakterlich sind, und ob sie zu den Charakteren, die wir haben, passen.
Wir haben in unserem Team ein paar sehr dominante Persönlichkeiten wie zum Beispiel JJ Mann oder Maik Zirbes. Man kann aber nicht nur dominante Persönlichkeiten im Team haben. Man braucht auch Spieler, die das Team zu jeder Zeit am Leben halten, und auch einfach mal nur ihren Job erledigen, ohne im Mittelpunkt zu stehen.
Und da haben wir dieses Jahr eine tolle Mischung gefunden. Die verstehen sich alle gut. Und wir strahlen als Team auch nach außen was aus. Das Team hat ein Gesicht, eine klare Identität: Teambasketball, Zusammenhalt, kämpfen von Anfang bis Ende. Und dann hoffentlich auch erfolgreichen Basketball spielen.
SWR Aktuell: Das Ziel heißt ja weiterhin Aufstieg in die Basketballbundesliga. Die letzte Saison hat gezeigt, dass so ein Traum nach einer langen Saison auf den letzten Metern zerplatzen kann. Was lernen Sie daraus?
Schneider: Es gehört viel dazu, was man nicht in eigener Hand hat. Es gehört Glück dazu in den entscheidenden Momenten. Das haben wir in den Aufstiegsspielen zur Basketball-Bundesliga gegen Frankfurt gesehen. Wäre im vierten Spiel der letzte Frankfurter Wurf nur auf dem Ring gelandet, würden wir jetzt vielleicht hier als Bundesligist stehen.
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Aber so ist Sport. Man kann nur das kontrollieren, was man in der eigenen Hand hat. Und ich glaube, dass wir darin sehr gut sind. Also: Gut trainieren, das richtige Mindset haben, die richtigen Spieler zusammen zu bringen und als Team zu funktionieren. Und dann wollen wir hier in Trier alle am Ende einen Pokal in der Hand haben. Dafür arbeiten wir jeden Tag.