Am Pegel Trier wurde der Höchststand von 8,73 Metern am Donnerstagnachmittag erreicht. Die Höhe des Trierer Pegels ist mit ausschlaggebend dafür, ob die Altstadt in Zell überschwemmt wird. Seitdem fällt das Wasser.
Deshalb gab der Zeller Stadtbürgermeister Hans-Peter-Döpgen (FWG) bereits am frühen Donnerstagabend vorsichtig Entwarnung: "Der Scheitelpunkt der Welle ist soweit durchgezogen und hat etwa 20 bis 25 Zentimeter Kapazität an Sicherheit hinterlassen." Die Hochwasserschutzmauermauer in Zell ist mit Dammbalken erhöht worden. Das hat bisher ausgereicht, um die Altstadt zu sichern, sagte Döpgen und lag am Ende mit seiner Einschätzung richtig.
Am Donnerstagmittag hatte man noch gezittert und immer wieder auf die Entwicklung der Pegel geschaut. Umweltministerin Katrin Eder (Die Grünen) machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Der für Freitag geplante Neujahrsempfang war wegen des Hochwassers abgesagt worden.

Straßen überflutet und Keller vollgelaufen
In mehreren Orten ist die Mosel über die Ufer getreten, ufernahe Spielplätze und Campingplätze wurden überschwemmt. Straßen an der Mosel sind weiterhin gesperrt, unter anderem die B53 zwischen Ürzig und Kinheim und die Uferallee in Zeltingen-Rachtig. Vereinzelt liefen Keller voll, wie etwa im Moselort Reil. In Traben-Trarbach sind beide Ufer überschwemmt. Betroffen sind dabei auch die Keller von Hotels und mehreren Gaststätten sowie ein großer Parkplatz.
Die Experten gehen jetzt und in den nächsten Tagen von einer Entspannung der Hochwasserlage aus. Die Schifffahrt auf der Mosel ist weiterhin eingestellt.
Sinkende Wasserstände Hochwasserlage in RLP entspannt sich - Rhein bei Koblenz für Schiffe wieder frei
Die Hochwasserlage in Rheinland-Pfalz entspannt sich weiter. Die Hochwasservorhersagezentrale meldet sinkende Wasserstände für alle Flüsse und damit Entwarnung für die Schifffahrt.
Hochwasser sinkt auch an Saar und Sauer
An der Saar geht das Hochwasser zurück. Am Freitagnachmittag ist der Pegelstand bei Fremersdorf bereits auf 4 Meter gesunken. An der Sauer fallen die Wasserstände ebenfalls. Am Pegel Bollendorf wurde der Höchststand am Mittwochabend bei 4 Metern erreicht. Am Freitagmorgen lag der Pegel bei rund 3,04 Meter- Tendenz weiter fallend.
Höhere Wasserstände an Mosel-Schleusen
Im Bereich der Mosel-Schleusen in Detzem (Landkreis Trier-Saarburg), Koblenz und Müdem im Kreis Cochem-Zell waren die Pegel in den vergangenen Tagen stärker angestiegen als bei vergleichbaren Hochwassern in den vergangenen Jahren. Der Grund ist laut Hochwassermeldezentrum, dass ein Teil der Schleusen-Tore planmäßig gewartet wird und nicht eingesetzt werden kann.
Keine Probleme in der Stadt Trier
In Trier sind weiterhin ufernahe Wege gesperrt. Im Stadtteil Pfalzel wurden nach Angaben der Stadt die mobilen Hochwasserschutzelemente aufgebaut. Auch die Hochwassertüren und Schutztore waren vorsichtshalber geschlossen worden.
Zweites Hochwasser an der Mosel innerhalb weniger Wochen
Das Mosel-Hochwasser Anfang des Jahres ist bereits das zweite Hochwasser innerhalb weniger Wochen. Bereits Mitte November trat beispielsweise die Mosel über die Ufer - jedoch ohne größere Folgen.