Festnahme nach betrügerischem Schockanruf in Idar-Oberstein. Die Täter geben sich oft als Polizisten am Telefon aus.

Telefonbetrüger zocken Geld ab

Polizei nimmt Verdächtige nach Schockanrufen in Idar-Oberstein fest

Stand

Nach einer Welle von sogenannten Schockanrufen in Idar-Oberstein hat die Polizei eine verdächtige Frau festgenommen. Sie fungierte offenbar als "Abholerin".

Nach Angaben der Polizei hatten in den vergangenen Wochen immer wieder Betrüger bei Bürgern in Idar-Oberstein am Telefon vorgegaukelt, dass sich Angehörige in einer Notlage befänden. Die Täter hätten dabei den Schreckmoment der Opfer dazu genutzt, sie um Geld zu bringen. Sie forderten von den Opfern, Geld oder Wertsachen herauszugeben.

Verdächtige soll Komplizin sein

Die Täter schickten dann meist Komplizen oder Komplizinnen vorbei, die bei den Angerufenen Geld oder Schmuck abholten. Am Mittwoch sei es der Kriminalpolizei gelungen, eine Frau festzunehmen, die als "Abholerin" fungiert haben soll. Am Donnerstag wurde demnach die 41-jährige Frau einem Haftrichter am Amtsgericht Bad Kreuznach vorgeführt. Er erließ Haftbefehl, die Frau kam in Untersuchungshaft.

Täter haben mit ähnlicher Masche immer wieder Erfolg

Die Betrüger hätten in jüngster Zeit immer wieder viel Geld erbeutet. Ältere Mitbürger seien auf die Betrugsmasche hereingefallen und hätten teils hohe Summen verloren. Die Täter gingen oft geschickt vor: Sie behaupten am Telefon, ein naher Angehöriger des Angerufenen sei in einen tödlichen Unfall verwickelt gewesen. Nun drohe diesem Angehörigen Haft. Wenn die Angerufenen die Inhaftierung verhindern wollten, müssten sie Geld für eine Kaution oder Entschädigung des Unfallgegners zahlen. ´

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Täter rufen in verschiedenen Rollen an

In den Fällen in Idar-Oberstein hätten zunächst eine Frau oder auch ein Mann mit weinerlicher, kaum verständlicher, hysterischer Stimme angerufen. Sie hätten vorgegeben, einen schweren Unfall verursacht zu haben. Das Gespräch wird dann an einen angeblichen Polizeibeamten, Staatsanwalt oder andere "Ermittler" übergeben. Diese erfragten dann die Personalien des Angerufenen sowie des angeblich in den Verkehrsunfall verwickelten Angehörigen. Danach behaupten die Anrufer, dass dem vermeintlichen Angehörigen (Tochter, Sohn, Ehefrau etc.) wegen des Unfalls eine Haftstrafe drohe. Diese könne durch Zahlung einer Kaution an die Gerichtskasse abgewendet werden.

Betrüger erfragen geschickt Vermögensverhältnisse am Telefon

Von den Angerufenen wird absolute Verschwiegenheit eingefordert, damit sie möglichst keinen Kontakt zu Angehörigen oder der Polizei aufnehmen. Danach erkundigen sich die Betrüger am Telefon nach den Besitzverhältnissen der Angerufenen. Hierbei ginge des den Tätern um Geld, aber auch um andere Wertgegenstände wie Schmuck, Münzen oder Gold. Fallen die Opfer auf die Masche herein, würden die Täter am Telefon einen Übergabetermin und Übergabeort für Geld und Wertgegenstände vereinbaren. Danach würde eine Frau oder ein Mann erscheinen und das Geld abholen.

Telefonbetrüger haben es vor allem auf ältere Menschen abgesehen

Die Polizei rät, misstrauisch zu sein, wenn ein unbekannter Anrufer beunruhigende Dinge wie etwa den Unfall eines Angehörigen schildere und Geld fordere. Die Angerufenen sollten die geschilderten Angaben hinterfragen und möglichst bald selbst Kontakt mit ihren Angehörigen aufnehmen. Im Zweifelsfall sollten Angerufene selbst die Polizei informieren.

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