Tag der Organspende

So viele Menschen in RLP warten auf ein Spenderorgan

Stand

Schon eine Entscheidung beim Thema Organspende gefällt und das auch schriftlich festgehalten? Der Tag der Organspende soll dazu beitragen, dass sich mehr Menschen mit dem Thema beschäftigen.

Die Zahl der Organspenden in Rheinland-Pfalz ist rückläufig. Im letzten Jahr wurden 109 Organe transplantiert, 85 weniger als 2021. Der Trend scheint sich auch in diesem Jahr fortzusetzen. Dagegen steht die Zahl der Menschen, die auf ein Organ warten: 400 befinden sich derzeit auf der Warteliste in RLP. 120 davon in Kaiserslautern.

23-Jährige wartet auf Spenderleber

Justine Kiara Schauerer ist eine von vielen, deren Leben von einem Spenderorgan abhängt. Mit nur 23 Jahren hat sie eine Lebererkrankung, die nun zu Leberkrebs geführt hat. Sie braucht dringend eine neue Leber. Ihr behandelnder Arzt, Dr. Jens Mittler, von der Uniklinik Mainz sagt, es sei viertel vor 12. Wenn Justine Kiara nicht bald ein Organ bekommt und der Krebs sich weiter ausbreitet, ist unter Umständen keine Transplantation mehr möglich. Das Zeitfenster hat sich dann geschlossen.

Mehrheit in Deutschland findet Organspende sinnvoll

Es gibt eine aktuelle Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die besagt, dass acht von zehn Befragten der Organspende positiv gegenüber stehen. Warum gibt es dann so wenige, die bereit sind zu spenden? Laut einer Sprecherin der Deutschen Stiftung für Organtransplantation (DSO) fehlt oft der letzte Schritt. Die Entscheidung für die Organspende muss dokumentiert werden, zum Beispiel mit einem Organspendeausweis oder in einer Patientenverfügung. Genau darauf kommt es an.

Fehlende Zustimmung ist Hauptgrund für nicht vollzogene Organspenden

Die DSO berichtet, dass Angehörige häufig verunsichert sind, wenn keine eindeutig dokumentierte Entscheidung des Verstorbenen vorliegt. 2022 habe in rund 15 Prozent der Fälle eine schriftliche Entscheidung vorgelegen. Wenn die Angehörigen alleine entscheiden mussten, gab es in 80 Prozent der Fälle keine Zustimmung für eine Organspende.

Widerspruchslösung einführen?

Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) fordert bereits seit längerem einen Systemwechsel in Sachen Organspende. Statt der bisher geltenden Entscheidungslösung, sollte in Deutschland die Widerspruchslösung eingeführt werden.

"Wären Organentnahmen grundsätzlich immer möglich, es sei denn Patientinnen und Patienten widersprechen ausdrücklich der Spende, so hätten mehr Menschen die Chance, auch tatsächlich ein lebensnotwendiges Organ zu erhalten."

Organspende nicht nur für junge Menschen relevant

Wer denkt, dass das Thema Organspende ihn nichts mehr angeht, weil er schon älter ist und seine Organe sicher nicht mehr verwendet werden könnten, liegt falsch. "Old for old" ist ein europäisches Programm für ältere Organspender. Veronika Wilhelm aus der Nähre von Trier bekam über dieses Programm eine neue Lunge und zwei neue Nieren.

Koblenz

Bundesweiter Tag der Organspende am 3. Juni Warum auch ältere Menschen ihre Organe spenden können und sollen

Nach aktuellen Zahlen brauchen etwa 400 Menschen in Rheinland-Pfalz eine Organspende: Ältere können dabei über eine spezielle Liste gezielt Organe älterer Spender vermittelt bekommen. 

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Herxheim

Tag der Organspende Kostenlose Organspende-Tattoos in Herxheimer Tattoo-Studio

Ein Symbol unter der Haut, das zeigt: Ich möchte meine Organe spenden. Ein solches Tattoo kann man sich in einem Herxheimer Tattoo-Studio stechen lassen.

Guten Morgen RLP SWR1 Rheinland-Pfalz

Kaiserslautern

Wovor haben Menschen Angst? Klinik in Kaiserslautern besorgt: Lange Warteliste bei Organspende

Mit einer Organspende kann man einem anderen Menschen das Leben retten. Das Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern schlägt allerdings Alarm.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Idar-Oberstein

Studio in Idar-Oberstein sticht Tattoo kostenlos Warum das Organspende-Tattoo den Ausweis nicht ersetzen kann

Das Tattoo soll Gespräche zur Organspende anregen. Einen Organspende-Ausweis ersetzt es nicht. Das wird laut rheinland-pfälzischem Gesundheitsministerium auch so bleiben.

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SWR