Die Wirtschaftsleistung von Rheinland-Pfalz ist im vergangenen Jahr so stark zurückgegangen wie in keinem anderen Bundesland. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt sank nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamts um 4,9 Prozent. Deutschlandweit lag das Minus bei 0,3 Prozent.
Abflauende Pandemie lässt Bruttoinlandsprodukt in RLP sinken
Ein wichtiger Grund für den Einbruch des Bruttoinlandsprodukts in Rheinland-Pfalz war die deutlich schlechtere Lage der Industrie – nicht nur beim Chemiekonzern BASF, sondern ganz besonders in der Pharmaindustrie im Land: In diesem Teilbereich lag das Minus bei 44 Prozent. Der heftige Ausschlag nach unten liegt allerdings auch am Abflauen der Corona-Pandemie: Der Impfstoffhersteller BioNTech und Zulieferer hatten in den beiden Vorjahren noch stark von der Impfstoffproduktion profitiert – im dritten Corona-Jahr 2023 aber nicht mehr.
Minus im Bereich Dienstleistungen, Plus im Bereich Landwirtschaft
Diese Entwicklung bekam auch der Bereich Dienstleistungen zu spüren, in den Forschung und Entwicklung fallen: Hier gab es in Rheinland-Pfalz ein Minus von 3,2 Prozent, bundesweit hatte es dagegen ein leichtes Plus von 0,5 Prozent gegeben. Grund: Es gab nicht mehr die außergewöhnlich hohen Lizenzeinnahmen aus der Impfstoffentwicklung.
Im Bereich Landwirtschaft verzeichnete Rheinland-Pfalz beim Bruttoinlandsprodukt dagegen ein deutlich stärkeres Plus als der Bundesschnitt: 7,1 Prozent standen hier 1,4 Prozent gegenüber.
RLP-Wirtschaft schrumpft um 4,9 Prozent Wirtschaftsentwicklung: Rheinland-Pfalz bundesweites Schlusslicht
Im Bundesländervergleich der Wirtschaftsentwicklung schließt Rheinland-Pfalz für 2023 als Letzter ab. Das gibt das Statistische Landesamt bekannt. Besonders die Industrie ist betroffen.