Der Lennebergwald ist wohl das beliebteste Naherholungsgebiet in Mainz. Etwa 700 Hektar umfasst das Waldgebiet, es reicht bis Budenheim und Ingelheim. Nach Angaben der Stadt Mainz kommen jedes Jahr etwa eine Million Menschen in den Wald. Sicherheit spielt da eine große Rolle.
Gefahr für Menschen durch umstürzende Bäume
Florian Paulus vom Forstamt Rheinhessen schätzt, dass in den kommenden Wochen etwa 800 Bäume gefällt werden müssen. "Wegen der Trockenheit in den vergangenen Jahren sind die Bäume stark beschädigt", erzählt er. Besonders betroffen seien Kiefern. "Gesunde Kiefern haben grüne Nadeln. Wenn sie Trockenstress haben, verfärben sich die Nadeln rot oder fallen ab." Außerdem löst sich die Rinde vom Stamm. Dann kommen auch noch Käfer ins Spiel, die in dem geschwächten Baum ihre Larven legen.
90 Prozent der Bäume, die im Lennebergwald gefällt werden müssen, sind Kiefern. Auch Buchen und andere Laubbäume haben in den vergangenen Jahren gelitten. Für die Waldbesucher können diese kranken oder abgestorbenen Bäume zum Verhängnis werden. Äste können auf die Wege fallen oder ganze Bäume bei Wind umkippen.
Klimawandel Diese Bäume kommen gut mit Trockenheit klar
Neue Bäume könnten in Zukunft Stadtbilder mitprägen. Denn anders als heimische Bäume wie Buche, Birke oder Eiche kommen exotische Bäume besser mit Trockenphasen zurecht.
Gefällt wird mit Hilfe einer Vollerntemaschine
"Bei den Waldarbeiten werden wir nicht immer die kompletten Wege sperren", sagt Florian Paulus. Das Forstamt Rheinhessen bittet aber darum, in den Bereichen, in denen gearbeitet wird, vorsichtig zu sein.
Im Lennebergwald müssen jedes Jahr aus Sicherheitsgründen mehrere Hundert Bäume gefällt werden. Abgesehen von ein paar wenigen Menschen hätten die meisten Verständnis für die Sperrungen, sagt Paulus.
Was passiert mit dem Holz?
Die Stämme werden sortiert und gestapelt. Stämme von krummen oder befallenen Bäumen werden gehäxelt. Das bessere Holz wird verkauft. "Daraus werden dann Paletten gemacht", sagt Paulus. Die Kronen der Bäume bleiben im Wald liegen. Dort können Tiere Unterschlupf finden, bis das Holz zu Humus wird.
Gefällte Bäume werden nachgepflanzt
Bei den Waldarbeiten im Oktober wird überwiegend an den Wegen gefällt. An gleicher Stelle werden zwar keine neuen Bäume gepflanzt. Dafür aber an anderen Stellen im Wald. So seien zum Beispiel 500 junge Kiefern gezogen worden, die nachgepflanzt würden, sagt Florian Paulus vom Forstamt Rheinhessen. Linden kämen offenbar auch ganz gut mit Trockenphasen zurecht, genauso wie Esskastanien, Eichen oder die Wildapfelart Speierling.